| Bodensitzplatz gefällig ? |
Während ich im Knatterboot saß, habe ich wieder einmal über die Sinnlosigkeit dieser Grenzgänge nachgedacht. Es ist nicht nur, dass es Travellern, wie mir den natürlichen Reisefluss verdirbt - auch Scharen von Birmanen sitzen im Boot, die legal oder illegal in Thailand arbeiten und wie frau den vielen Stempeln ansieht das Spiel ununterbrochen betreiben müssen ...
| ... on the boat again |
Thai-Beamte im Stempelhäuschen am Pier für 'foreigner' - Thai-Immigration in einer zerfallenden Wellblechhütte auf Stelzen im Fluss für Birmanen - no Foto, please - ...
Police-Kontrolle auf einem Inselchen im Fluss - die Beamten kommen aufs Boot - Myanmar-Office: 10 Dollar zahlen - Stempel - 'Thank you' - zurück zum Boot ... - und das selbe Primborium rückwärts ... - als ich im 'Palmy Home' zurück bin, fühle ich mich leer ...
Seit Tagen habe ich mich beeilen müssen - habe Dinge weggelassen, um das Scheiß-Visadatum einhalten zu können - jetzt frage ich mich, ob ich wirklich nochmal zurück soll ...
Thailand hat sich die letzten Jahre doch sehr verändert - oder ist es der Süden, der so anders ist ? Trotz traumhaft schöner Natur, sind die Schattenseiten einfach zu augenfällig, um sie zu übersehen: Mehr und mehr unfreundliche Menschen, denen es nur ums Geld machen geht - mehr und mehr Müll, der vermeidbar wäre - mehr und mehr Touristen, die die Idylle suchen, sie nicht immer finden und deshalb auf die nächste 'Geheimtipp-Insel' ausweichen ... - wie lange kann das noch gut gehen - und natürlich bin auch ich ein Mosaiksteinchen in diesem Problemkreislauf ... !
| Ausnahmsweise: Frau ißt Deutsch |
Genießen kann frau noch immer die frischen Fruchtshakes und das leckere Essen, wobei vor allem die Preise für frischen Fisch extrem gestiegen sind - die entspannte Traveller-Atmosphäre und die überwiegend bezahlbaren Unterkünfte ... naja, andere habe ich halt gemieden !
Weniger geworden ist die Ruhe in den Tempeln - auch hier plärrt mittlerweile oft ein Lautsprecher und die Geldscheine sind wichtiger, als das Gebet. Die Märkte, die von Motobike-Geknatter erfüllt sind, sind schmuddeliger und plastiklastiger geworden. Selbst in einfachen Straßenrestaurants gibt es nun oft Wegschmeißbecher und Pappteller, statt den einfachen, aber spülbaren Melamintellern.
Mehr geworden sind die Motobike-Fahrer - dafür fahren jetzt immer mehr mit Helm - Werbung dafür gibt es überall !
Englisch sprechen dagegen eher weniger, als mehr - oder war ich vor zehn Jahren einfach auf touristischeren Pfaden unterwegs ?
| 'Weibliches' Taxi |
Ingesamt waren es erlebnisreiche vier Wochen:
Am besten war das Klettern in Krabi und die Höhlenwanderung im Nationalpark - aber auch Koh Tao hat mir gut gefallen. Unerwartet windig und diesig war oft das Wetter - 'unusual' - in Phang Nga hat es nachts sogar zweimal geregnet - 60 km nördlich im NP hingegen seit 4 Monaten gar nicht - untypisch auch das !
Letztlich gibt es hier vier Monate zwischen Ende Dezember und April, die wettertechnisch angenehm, aber touristisch überfüllt sind - die anderen acht Monate gibt es Regen - keine echte Pensionsaussteiger-Alternative ; )
Fazit: Wer hier reisen will, findet noch immer schöne Landschaften, muss sie aber suchen und Abstriche beim 'Einsamkeitsfaktor' hinnehmen. Phuket zum Beispiel ist fest in russischer Hand - mit allen Konsequenzen, vor allem explodierenden Preisen !
Asiatische Freundlichkeit ist noch eher in ländlichen, non-touristischen Städten, wie Cha Am oder Ranong vorhanden. Für 40 Baht kann ich hier in natürlichen 'Hot Springs' baden - Abkühlbecken, großes Badetuch und Dusche inbegriffen ; )
| Badebecken: 40° Grad Celsius |
So hat sich Ranong für mich zum Wohlfühlprogramm entwickelt: Gutes Frühstück - Spaziergang - heiße Quellen und kaltes Bier !
| Hot pot: 65 ° C |
Ranong hat außerdem einen Holzpalast Rama des V., einen Buddha, sowie wimpernklimpernde Taxis zu bieten ; )
| Holzpalast Rama V. |
Gerade habe ich die Münze entscheiden lassen: 'Kopf' - nach Norden / 'Tempel' - nach Süden ... - es erschien zwei Mal 'Kopf' - also werde ich meinen Kreis über Chumpon schließen und bis Prachuap Khri Khan weiterfahren - vier Wochen Shakes, Strand, Süden reichen mir - mal schau'n, was der Norden mir bringt.
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