Mittwoch, 8. Januar 2014

Wind of change: Monatsrückblick VI

Bodensitzplatz gefällig ?
Nach unkomfortabler Busfahrt habe ich gestern erfolgreich meinen Visarun von Ranong per Longtailboat über den Fluss nach Myanmar unternommen. Hat mich vier Stunden Zeit und ungefähr 500 Baht gekostet.
Während ich im Knatterboot saß, habe ich wieder einmal über die Sinnlosigkeit dieser Grenzgänge nachgedacht. Es ist nicht nur, dass es Travellern, wie mir den natürlichen Reisefluss verdirbt - auch Scharen von Birmanen sitzen im Boot, die legal oder illegal in Thailand arbeiten und wie frau den vielen Stempeln ansieht das Spiel ununterbrochen betreiben müssen ...

... on the boat again
 



Thai-Beamte im Stempelhäuschen am Pier für 'foreigner' - Thai-Immigration in einer zerfallenden Wellblechhütte auf Stelzen im Fluss für Birmanen - no Foto, please - ...




Police-Kontrolle auf einem Inselchen im Fluss - die Beamten kommen aufs Boot -   Myanmar-Office: 10 Dollar zahlen - Stempel - 'Thank you' - zurück zum Boot ... - und das selbe Primborium rückwärts ... - als ich im 'Palmy Home' zurück bin, fühle ich mich leer ...

Seit Tagen habe ich mich beeilen müssen - habe Dinge weggelassen, um das Scheiß-Visadatum einhalten zu können - jetzt frage ich mich, ob ich wirklich nochmal zurück soll ...

Thailand hat sich die letzten Jahre doch sehr verändert - oder ist es der Süden, der so anders ist ? Trotz traumhaft schöner Natur, sind die Schattenseiten einfach zu augenfällig, um sie zu übersehen: Mehr und mehr unfreundliche Menschen, denen es nur ums Geld machen geht - mehr und mehr Müll, der vermeidbar wäre - mehr und mehr Touristen, die die Idylle suchen, sie nicht immer finden und deshalb auf die nächste 'Geheimtipp-Insel' ausweichen ...   - wie lange kann das noch gut gehen - und natürlich bin auch ich ein Mosaiksteinchen in diesem Problemkreislauf ... !

Ausnahmsweise: Frau ißt Deutsch


Genießen kann frau noch immer die frischen Fruchtshakes und das leckere Essen, wobei vor allem die Preise für frischen Fisch extrem gestiegen sind  - die entspannte Traveller-Atmosphäre und die überwiegend bezahlbaren Unterkünfte ... naja, andere habe ich halt gemieden !

Weniger geworden ist die Ruhe in den Tempeln - auch hier plärrt mittlerweile oft ein Lautsprecher und die Geldscheine sind wichtiger, als das Gebet. Die Märkte, die von Motobike-Geknatter erfüllt sind, sind schmuddeliger und plastiklastiger geworden. Selbst in einfachen Straßenrestaurants gibt es nun oft Wegschmeißbecher und Pappteller, statt den einfachen, aber spülbaren Melamintellern. 

Mehr geworden sind die Motobike-Fahrer - dafür fahren jetzt immer mehr mit Helm - Werbung dafür gibt es überall !


 

Englisch sprechen dagegen eher weniger, als mehr - oder war ich vor zehn Jahren einfach auf touristischeren Pfaden unterwegs ?

'Weibliches' Taxi


Ingesamt waren es erlebnisreiche vier Wochen:
Am besten war das Klettern in Krabi und die Höhlenwanderung im Nationalpark - aber auch Koh Tao hat mir gut gefallen. Unerwartet windig und diesig war oft das Wetter - 'unusual' - in Phang Nga hat es nachts sogar zweimal geregnet - 60 km nördlich im NP hingegen seit 4 Monaten gar nicht - untypisch auch das !
Letztlich gibt es hier vier Monate zwischen Ende Dezember und April, die wettertechnisch angenehm, aber touristisch überfüllt sind - die anderen acht Monate gibt es Regen - keine echte Pensionsaussteiger-Alternative ; )



Fazit: Wer hier reisen will, findet noch immer schöne Landschaften, muss sie aber suchen und Abstriche beim 'Einsamkeitsfaktor' hinnehmen. Phuket zum Beispiel ist fest in russischer Hand - mit allen Konsequenzen, vor allem explodierenden Preisen !
Asiatische Freundlichkeit ist noch eher in ländlichen, non-touristischen Städten, wie Cha Am oder Ranong vorhanden. Für 40 Baht kann ich hier in natürlichen 'Hot Springs' baden - Abkühlbecken, großes Badetuch und Dusche inbegriffen ; )
Badebecken: 40° Grad Celsius


So hat sich Ranong für mich zum Wohlfühlprogramm entwickelt: Gutes Frühstück - Spaziergang - heiße Quellen und kaltes Bier !

Hot pot: 65 ° C

Ranong hat außerdem einen Holzpalast Rama des V., einen Buddha, sowie wimpernklimpernde Taxis zu bieten ; )

Holzpalast Rama V.

Gerade habe ich die Münze entscheiden lassen: 'Kopf' - nach Norden / 'Tempel' - nach Süden ... - es erschien zwei Mal 'Kopf' - also werde ich meinen Kreis über Chumpon schließen und bis Prachuap Khri Khan weiterfahren - vier Wochen Shakes, Strand, Süden reichen mir - mal schau'n, was der Norden mir bringt. 

 















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