Freitag, 24. Januar 2014

Drei Tage - sieben Stunden: 'Bookrun' to Bangkok und Durchmarsch nach Pakse

Montag, 20. 1. 14 neun Uhr vierzig und noch immer keine mail - seit Freitag sind es nun drei volle Tage Wartezeit - jetzt oder nie: Um 10.28 h sitze ich im Bummelzug nach Bangkok - das Gepäck
habe ich im Guesthouse gelassen. Der Krimi ist spannend - dennoch zieht sich die Fahrt ins Ungewisse.
Die letzten drei Tage detonnierten trotz friedlicher Demonstrationen drei von Unbekannten geworfene Brandsätze und verletzten Menschen - zwei Dutzend von Millionen - sage ich mir.





Als ich mit Metro und Skytrain 14 Stationen quer durch Bangkok fahre, ist allerdings tatsächlich keine Gefahr erkennbar. Am Victory Monument gibt es ein Zeltdorf mit ungefähr 50 bis 60 Zelten - in Sukhumvit ist die große Kreuzung zur friedlichen Festmeile geworden: Überall werden Fähnchen, Trillerpfeifen, blau-weiß-rote Mützen, Bänder und T-Shirts mit verschiedenen Protestaufrufen verkauft: 'If you change nothing - nothing will change !'
'Winners never quit and quitters never win !'  und 'Shutdown Bangkok - restart Thailand !'



Eine Band spielt auf einer kleinen Straßenbühne - Lautsprecher übertragen Ansprachen - Ananas und Fleischspießchen werden angeboten - alles freundlich - kein Stress !
Gegen 13.30 h erreiche ich endlich Cathys Café und schicke nochmal drei Stoßgebete zum Himmel - als ich über die Schwelle trete, sehe ich es sofort: Mein Paket - es ist da !
Halleluhja - ich trinke einen Cappucchino und erfahre, dass es, wie ich gehofft hatte, noch freitags da war - aber da war Cathy nicht da. Heute gegen 12.00 h hat es der Postbote dann zum zweiten Mal gebracht - ich komme also gerade zur rechten Zeit !

... leaving Bangkok
Der Rückweg dauert genau so lang, wie der Hinweg: Insgesamt bin ich für 80 km einfachen Weg 7 Stunden unterwegs - seufz - und das für drei, nein, vier Bücher ; )

Paket und Zugfrühstück



Dennoch kaufe ich gegen 17.00 h in Ayutthaya am Bahnschalter sofort ein Schlafwagenticket für 406 Baht für den Nachtzug nach Ubon Ratchathani - um 6. 18 h soll der Zug dort ankommen. Ich hoffe, dass ich schlafen kann und der Grenze zu Laos dann deutlich näher bin - endlich bin ich wieder unterwegs !
Die Zugfahrt ist trotz Gerüttel und Geschüttel - mit Ohrstöpseln und Augendunkelmaske - relativ erholsam ... - nur das Frieren stört den Schlaf, denn bis Mitternacht pusten die Vans Auge in Auge eisige Luft ( ich liege oben) ins Abteil und die Nacht ist absolut kühl !


Leicht durchfroren muss ich bei Dämmerung noch 45 Minuten Songthaew-Fahrt zum Busbahnhof in Ubon Ratchathani aushalten; dann wärme ich mich mit einer kleinen Tasse Kaffee und dem aus den Tiefen des Rucksacks hervorgezerrten Fleecepulli auf - es sind gerade mal 16 ° Celsius. Erst um 9.30 h fährt der Bus nach Pakse - zwei Stunden später schon wieder Grenzgedöns: Visa on arrival ! Zwei Formblätter ausfüllen - zur Bank Geld tauschen - 30 Dollar abdrücken (Kanadier zahlen 42, Inder 40, Schweden 35 - fragt mich nicht, warum !) - Pass abgeben - warten - Pass entgegennehmen - nochmal 100 Baht Immigrationfee zahlen - wieder in den Bus steigen und ... - weiter geht's.


Grenzstation zu Laos




Gegen zwei in Pakse checke ich ins nächstbeste Guesthouse ein und erkundige mich sofort nach dem noch ausstehenden Vietnam-Visa, da ich im frisch ausgepackten Reiseführer ge- lesen habe, dass ein Online-Brief-Antrag nur zum Visa on arrival bei Flugeinreise ermöglicht  - bei Über-Land-Einreise braucht frau ein echtes Visa und das kostet schon wieder Zeit und Geld und eine vorhandene 'embassy'. !
In einer travel-agency teilt mir die Lady mit 'no ploblem - you pay 75 Dollar - you can have in one day' - das kommt mir nun arg schnell und teuer vor ! Eine knappe Stunde  und mehrere Anfragen später bin ich schlauer: Die Embassy befindet sich keine Hundert Meter entfernt gegenüber der travelagency und ich kann das Ganze sofort selbst erledigen ; ) es kostet mich allerdings ebenfalls satte 70 Dollar oder 560.000 Kip und drei Tage Wartezeit !

Also erstmal Geld holen - aber, ach ! Mal wieder gibt es nur Automaten für Visa oder Mastercard - nicht für Maestro ! Nach Abklappern dreier Automaten zahle ich also drauf, indem ich per Visacard Geld ziehe - das bleibt hoffentlich ein Einzelfall.
Nach gerade noch vor Schließung eingereichtem Antrag lasse ich mich auf einen Restaurantstuhl fallen und gönne mir eine Stärkung: ein Hühnchensalat mit Laobeer für 35.000 Kip oder 3,50 Euro ; )

Am Nebentisch plaudere ich mit zwei jungen Französinnen - später buche ich für den nächsten Morgen einen Bootstrip nach Champasak und versuche den heulenden Wind zu überhören, der ungebremst durch die unverschließbaren Abluftöffnungen in mein Zimmer pfeift und an den Fensterläden rüttelt.

Im TV verfolge ich die Proteste in Bangkok und höre erstaunt, wie die Presse das Ganze wieder hochputscht und sogar von drohendem Bürgerkrieg spricht.
Selbst mit zweiter Decke und Pulli ist die Nacht bitterkalt - ungewöhnliche Kälte hier die letzten vier Wochen bestätigen mir Reisende - sawadee kah in Laos !

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