Freitag, 27. September 2013

Klassenfahrt durch 'Kiwiland' - Raglan und Waitomocaves bis Mourea

Kamera da ; ) nur das Fotowetter fehlt. Im strömenden Regen fahren wir bis Raglan an der Westküste, dem Surfparadies mit der angeblich längsten Küstenwelle der Welt.




Im Bus sitzen 24 junge Leute aus D, GB, NL - überwiegend Mädels - (inkl. Sandfly, dem Busfahrer) und mir ; )
Als alle an Bord sind, kommt das übliche Begrüßungsblabla; das Programm, bzw. die zubuchbaren Aktivitäten und Highlights werden angepriesen und Buchungslisten rumgereicht: Waitomo Cave 68 NLD - Surfen 2.5 Stunden 78 NLD - 100 m Abseilen in eine Höhle 218 NLD - Abseilen mit Höhlenrafting 4 Stunden 348 NLD ... - Wahnsinnspreise  - dann folgt Durchzählen, Bildchen an die Scheibe malen, Reihum mit Mikro vorstellen, Gruppenliedchen aussuchen ... - ich spiele mit und fühle mich, wie auf Klassenfahrt. Gegen 13.00 h werden wir direkt an der Küste im einsam gelegenen Hostel abgesetzt und dürfen uns zum Zahlen an der Rezeption aufreihen.
Raglan ist angeblich seit den 50ern DAS Surfparadies mit der weltweit längsten Küstenwelle - naja, die Kiwis sprechen gerne in Superlativen; aber in der Hostelküche hängt ein Bild, das bestätigt, welch wichtige Leute schon hier waren ; ) 

Ich werde dem deutschen Zimmer zugeteilt und teile mit drei Mädels zwischen 19 und 23 ein Vierer-Zimmer. In der Küche wärme ich mir erstmal ein heißes Süppchen auf (Doggybag aus dem Restaurant gestern abend), plaudere mit einem Work&Travel Paar aus Dortmund und spiele anschließend zwei Runden Billiard mit Gerrit und  Erik, die ich beide gewinne ; )


Fünf tapfere Surfer sind zum Strand aufgebrochen - andere spielen Karten, unternehmen einen kurzen Matschspaziergang, schlafen oder schauen TV. Obwohl beide erzählen, dass sie zu Hause vergeben sind, flirten Gerrit und Sina heftig im Zimmer miteinander - ich schreibe und amüsiere mich. Abends gibt es selbst gekochte Kürbissuppe, dazu ein Dosenbier.
Ein heftiger Wind weht - es ist richtig kalt geworden - die Weiterfahrt morgen ist für 8.00 h angesagt !




Wir starten Richtung Rotorua und halten unterwegs in Waitomo (Wai = Wasser, Tomo = Loch), wo es im Umkreis über hundert Höhlen gibt, die durch Löcher mitten in den Hügelmulden erreichbar sind.



Unser Guide 'Ed' fährt uns 20 Minuten über Holperwege durch grünhügeliges 'Hobbit'-Farmland mitten zwischen Schafherden und stoppt dann unerwartet. Einem schmalen Pfad folgend erreichen wir einen Bach und daneben einen engen Höhleneingang. Mit Helm und Stirnlampe ausgerüstet geht es ungefähr 200  m hinein und bereits nach 10 m herrscht ohne Lampe schwärzeste Finsternis.

 
Je weiter wir jedoch hineingehen, desto heller scheint es zu werden. Wir erreichen unterirdisch den Bach, wo wir ein Boot besteigen, die Lampen ausschalten und ... - einfach nur staunen: Hunderte, Tausende 'Glühwürmchen' bilden über uns eine 'Milchstraße' und leuchten hell, wie bläuliche LED-Lämpchen die Höhlendecke aus. Schweigend und lautlos gleitet das Boot durch die Höhle - ich fühle mich , wie König Kallewirsch bei den Erdmännchen im Höhlenlabyrinth und über mir flimmern winzige Sonnenpünktchen durch dichte Wurzelwerk !   Einfach grandios !

Die zweite Höhle ist eine übliche Tropfsteinhöhle - das einzig Besondere ist das Skelett eines steinzeitlichen Riesenvogels, der hier durch ein Loch in die Höhle fiel und starb.


Unterwegs machen wir kurzen Stopp am Wasserkraftwerk, wo eine Hängebrücke über den Fluss führt. Ideale Gelegenheit die Beine beim 'Fotoposen' ein wenig zu strecken.



Nachmittags erreichen wir Mourea, ein Maorivillage, wo wir im Gemeinschaftshaus nächtigen, sowie Abendessen, 'Kultur' und Frühstück erhalten. Wir sind in die Familie 'aufgenommen' - nebenbei werden Tottoumuster herumgereicht (Preisliste: ab 100.- bis 350.- Minimum) - viele Mädels sind interessiert und zeigen mir ihre bereits vorhandenen Werke.

 

Der 'Haka' und die 'Poi'-Vorführung finden vierköpfig im Trainingsanzug statt. Anschließend werden wir darin unterwiesen. Am mesten Spaß macht das Erlernen der Stockwerfspiele - Training für Hand-/ Augekoordination. Gegen 22.00 h ist das Programm abgearbeitet und wir machen unsere Schlafsäcke klar.
Ab 23.00 h wird es tatsächlich still und ich schlafe prächtig bis morgens um sieben.



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