Dienstag, 7. Januar 2014

Same same - but different: Phang Nga Bucht und Khao Sok National Park

Statt eineinhalb Stunden Fahrt von Phuket aus,  brauche ich drei: Fehlinfo - falsches Busterminal - 'drop' am Straßenrand statt an der Busstation - machen's möglich: Ziemlich müde werde ich nach längerer Wartezeit schließlich von netten Leuten mitgenommen und um 21.30 Uhr am 'Phang Nga Inn' - Hotel abgesetzt.
Dieses erweist sich als zu teuer und so lande ich zum 'Specialprice' für 350 statt 400 Baht im 'Taweeksuk'-Hotel. Die ganze Familie ist auf Draht - der 10jährige verbeugt sich mit 'Welcome' und reicht mir die Zimmerschlüssel - der Papa verspricht mir eine 'Private' Bootstour zum James-Bond-Felsen und auch Mutter Ann und Tochter lerne ich am nächsten Tag noch kennen:

Morgens um 8.00 h gibt es 'included' Kaffee und 'Sticky rice mit Jackfruit-Streifen' - sehr lecker - dann starten wir in kleiner Sechser-Gruppe zum Pier, wo wir in drei Kayaks zunächst durch die Mangroven gepaddelt werden. Es ist wundervoll still - wir sind die einzigen unterwegs - die Landschaft ist malerisch: 



 





Dichte Mangrovenwälder, steile Kalksandsteinfelsen, die 'Tam Lot-Höhle', die Durchfahrt gewährt ... - nach einer knappen Stunde steigen wir auf ein kleines Longtailboot um und düsen durch endlose Felsmassive bis zu einem muslimischen Fischerdorf.












'Usually', sagt Ann, die als Volunteer-Englischlehrerin an der Schule ihres Sohnes tätig ist, 'usually we go first to James-Bond-Rock, but to avoid the crowd, we do it today the other way round'. Wie schön - denke ich - dabei habe ich außer unserem noch gar keine Boote gesehen.
Das Muslimdorf 'has changed a lot' gibt Ann zu. Sie war zuletzt vor 15 Jahren hier; damals gab es kaum Verkaufsstände. Heute reiht sich entlang des Haupsteges ein Souvenirshop an den anderen - aber wir sind beim Schlendern alleine. Erst als wir gehen kommen zwei Boote an.



Die Landschaft auf der Weiterfahrt wird immer beeindruckender. An einer Stelle sehen wir große Schiffe aus Krabi und Phuket ankern - ein Schwarm Kayaks paddelt dort um die Felsen. Als wir den James Bond Felsen erreichen, muss ich schmunzeln: Es ist genau wie  im Louvre - Hunderte toller Gemälde; aber der Zuschauerpulk sammelt sich vor dem winzigen  Gemälde der 'Mona Lisa ' ...

Handlicher Fels
 

Frau hätte den Felsen vom Wasser aus fast übersehen, so klein ist er neben den anderen Riesen - aber geht frau an Land, wo plötzlich zehn, zwölf Boote liegen, hat frau den bekannten Postkartenshoot: Also anstellen fürs Foto, bitte ! Das ganze macht hier trotzdem Spaß, denn anschließend gehen wir noch ein bisschen schwimmen und fahren ja wieder in die einsame Phang Nga Bucht durch den Mangrovenwald.


Ohne Mittagessen, als Halbtagestour deklariert und doppelt so teuer, wie die 4-Island-Tour in Krabi, war es dennoch eine ehrliche und lohnende Unternehmung, bei der ich mehr Natur genießen konnte ; )
Nach einem Mittagessen gegen 14.00 h in Phang Nga will ich eigentlich mit dem Fahrrad los, aber die sind gerade schon verliehen - also bummele ich ein bisschen zu Fuß und verschiebe den Höhlentempel auf den nächsten Tag.



Aber die Zeit eilt mal wieder im Sauseschritt - es ist schon  der 4.1. 14 - nur noch drei Tage Aufenthaltserlaubnis hier: Obwohl ich eigentlich noch bleiben möchte, um den größten Höhlentempel der Region zu sehen - allerdings 500 Baht Eintritt ! - rät mir der Herr des Hauses zur frühen Abreise im Minibus, da ich sonst im Nationalpark zu wenig Zeit hätte.
Rückblickend muss ich ihm Recht geben ... - aber SEIN Interesse bestand wohl eher darin, seinen 'Specialprice' fürs Zimmer wieder reinzuholen, denn er knöpft mir 350 Baht für das Minibusticket ab - ich ahne, dass es zu viel ist und zahle trotzdem. Leute mit längerer Strecke  aus Krabi kommend berichten mir später, dass sie für 250 Baht gefahren sind ; )
Tja, so ist das auf Reisen: Geben und Nehmen ... - aber nett und 'hilfsbereit' waren sie ja  ; )

Geschäftstüchtig im Taweesok-Hotel
Die Minibusfahrt ist allerdings horrorhaft: Halbleer gestartet, sammelt der Fahrer auf Handyanruf mehrmals Thai mit Großgepäck am Straßenrand auf, was natürlich Zeit kostet. Außerdem fährt er in Schleife die Küste entlang, anstatt den kürzeren Weg durchs Innland zu nehmen.








Um die Zeit wieder einzuholen, rast er wie ein Verrückter mit irren Überholmanövern dahin - doppelt durchgezogene Linie in bergigem kurvigem Gelände stört ihn dabei nicht. Ich sitze rechts und schaue dem Gegenverkehr oftmals direkt ins Auge.
Gegen 12.00 h erreichen wir endlich unbeschadet den Khao Sok National Park - und der 'Zimmerrun' beginnt. Nach drei 'full' - Absagen, bleibe ich im 'Morning Mist' hängen, zahle; aber das Bett ist grässlich und dafür zu teuer.

'Bamboo-House'

Kaum um die Ecke gegangen und ohne Gepäck entspannter, naht die Rettung. Ich treffe Robert, 29 J. aus Ingolstadt, der ganz hinten im Bus saß und eine Hütte im 'Bamboo-House' gefunden hat.  Spontan lasse ich mir das Geld zurückgeben und teile mir die Hütte mit ihm.
Nach Umzug und Mittagessen ist es schon 15.00 h - der Eintritt in den Park ist dennoch 200 Baht.


 

Die Wanderung selbst ist eher unspektakulär, aber wir sehen Affen, hören schrille laute Vogel- und Zikadengeräusche und baden im Evakostüm im Fluss - den erhofften Wasserfall sehen wir nicht, denn um 17.00 h kehren wir um, um nicht in die Dunkelheit zu kommen.







Abends wieder essen, plaudern und ein Bier - ich buche einen Tagestrip zum Seengebiet mit Höhlenbegehung am nächsten Tag und dann ist der Tag auch schon wieder vorbei.


Nach kühler Nacht ist es morgens dunstig; aber nach einem prima Müsli mit frischen Früchten klart es langsam auf. Nach 60 Minuten Busfahrt werden die Teilnehmer per Longtailboot transportiert. Der riesige See, den wir überqueren, ist ein Stausee, der vor 30 Jahren entstand, als der Damm gebaut wurde. Viele Menschen mussten umgesiedelt werden. Die steilen Karstfelsen, die hier aus dem Wasser ragen, haben keine grottenartige Unterspülung, weil die angehobene Wasserfläche alles verschluckt hat. Selbst heute ragen noch abgestorbene Baumriesen aus der Wasseroberfläche hervor.



Als wir - zu zwölft - gegen 11.00 h ein Stelzen-Hüttendorf erreichen, fahren wir weiter, um auch hier nicht mit anderen Gruppen zu kollidieren.


Kurz darauf steigen wir an Land und gehen durch dichten Dschungel einen schmalen Pfad entlang immer mal durchs Flussbett watend, daran entlang und über Steine und Wurzeln steigend. Nach einer Stunde lassen wir Taschen und Kleidung im Wald zurück und laufen nur in Bikini und mit Stirnlampe ausgestattet weiter bis wir am Einstieg zur Höhle sind.
Ein zunächst breiter Eingang wird immer schmaler und verengt sich tunnelartig. Immer im Fließwasser laufend, das zunächst nur knietief, später aber brusttief ist, folgen wir dem unterirdischen Fluss.


In einer größeren Höhle sind Hunderte kleiner Fledermäuse an der Decke - überall sind glitzernde Tropfsteingebilde - alles nur von unseren Stirnlampen erleuchtet. Als wir sie einmal auf meine Bitte hin alle ausschalten ist die Schwärze fast greifbar.
Der Weg ist anstrengend für mich, da ich kaum sehe, wohin ich trete und auf keinen Fall auf dem gerölligen Untergrund umknicken will - am liebsten sind mir die tiefen Stellen, durch die ich schwimme. Einmal geht es steil eine Rinne herab, die mit drei verkeilten Aststücken als Trittleiter ausgestattet ist ... - nach gut 40 Minuten erreichen wir plötzlich durch ein nur brusthohes kleines Loch wieder das Tageslicht. 

 

Ich habe schon viele Höhlen besucht - aber das hier war eindeutig die tollste und ein echtes Abenteuer ... - ganz ohne 'Moderation' !


Grinsend muss ich an Neuseeland denken: Für diese Tour hätte frau in Neuseeland  'Wetsuit', Gummischuhe, Handschuhe und Stirnlampe bekommen - hätte drei 'Safety-Insurance'-Zettel unterschreiben und fünf 'Safty-Instructions' über sich ergehen lassen müssen. Das hätte dann 186.- NLD gekostet - wer Fisch zum Mittagessen wünscht, hätte ihn selbst angeln dürfen; aber nur mit Angelschein für 78.- NLD inklusive geliehener Angelrute - Köder 3.- NLD extra ; )


Hier wandern wir einfach glücklich ob des unerwartet tollen Erlebnisses zurück zum Boot und werden zum Stelzen-Hüttendorf gefahren, wo ein fantastisches Menü schon auf uns wartet: Reis mit drei verschiedenen Gemüse- und Fleischgerichten, sowie knusprig gebackener, herrlich gewürzter Fisch - zum Nachtisch Früchte: Drachenfrucht, Wassermelone und Ananas.



Trotz vollgeschlagenen Bauchs genieße ich anschließend das Schwimmen im See und mit einem kleinen offenen Kayak rudere ich eigenständig und ganz alleine eine große Runde in nicht einsehbare Buchten, wobei ich einen herrlichen bunten Eisvogel übers Wasser fliegen sehe !





Ich beschließe das ist PERFECT DAY XII und als wir uns um 16.00 h per Longtail auf den Rückweg machen, sind wir wieder das einzige Boot (insgesamt lagen zeitversetzt vier Boote am Stelzendorf) - so kann Natur wirklich Spaß machen.
Das alles hat mich inklusive Frühstück, Essen, Bus- und Bootsfahrt, Höhlenguide und Nationalparkgebühr 1400 Baht; also 35.- Euro gekostet.
Müde und glücklich sitze ich abends vor der Hütte bei 'Leo' und Kerzenschein und schreibe Tagebuch, bis Robert zurückkommt und von seinen Wandererlebnissen berichtet.


Morgens geht es schon wieder mit dem Minibus weiter, denn das auslaufende Visum will verlängert werden - auf nach Ranong zum Visarun.

Montag, 6. Januar 2014

Singende Drähte und renovierter Altstadt-Charme: Sylvester in Phuket-Town und Neujahr mit den Lady-Boys


Renovierte Altstadtfassade Phuket-Town

 Die halb leere moderne Fähre legt um 17.00 h in Phuket an.
Challange one: Wie komme ich zur Stadt ?  Challange two: Wie finde ich das 'Phuket Blue Hostel' ?
Einfach ein Taxi nehmen und durchfragen ? So mache ich es meistens - aber hier bin ich mal wieder Alien, denn aüßer mir will niemand nach Phuket-Town. Die Sammeltaxis oder Hotelabholerautos sind ruckzuck mit Gästen gefüllt, die nach Patong oder Kata Beach fahren - touristische Massenstrände für Pauschalbucher und Partygänger - da will ich nicht hin.
Die Lady am Info-Schalter ist ziemlich unfreundlich: No Taxi - eine Person ist kein Geschäft - ein 'Blue Hostel' kennt sie nicht, ich könne mir ein Motobiketaxi suchen. Also raus zur Straße hinter ein zierliches Männchen geklemmt, Backpack hinten, Handrucksack vorm Bauch, die Hände irgendwo am Hosenbund vor mir - 60 Baht ausgehandelt; aber das 'Blue Hostel' kennt auch er nicht.

Oldtown




Ich dirigiere ihn also erstmal in die Phang Nga Road; aber die ist lang - Nummer 125/7 ? Ich sehe GAR keine Hausnummern - schließlich lasse ich mich gefühlt im Zentrum absetzen, soweit ich den Stadtplan aus der Buchung im Kopf habe und suche zu Fuß. Viel fragen - 20 Minuten später lande ich in Schweiß gebadet im Hostel: Der Mann ist supernett, das Zimmer sauber, groß, hell mit AirCon - ich bin der einzige Gast - Spitze !
... und das Hostel kennt keiner, weil es erst seit drei Monaten geöffnet hat.

Innenansicht On On Hotel

Bei einem ersten abendlichen Altstadtbummel finde ich hübsche kleine, teils renovierte Kolonialstilhäuschen vor. Portugiesisches Erbe, das mehr und mehr wieder in Stand gesetzt wird. Das wunderschöne 'On On Hotel' erbaut 1920, das in den 80ern von Leonardo di Caprio bei den Dreharbeiten zu 'The Beach' bewohnt wurde, gefällt mir sofort.


 




Einziger Schönheitsfehler: Die hochgelegten Stromleitungen, die vor zehn Jahren im Achterstrang noch als urig durchgehen konnten, haben sich vervielfacht. Bündel von 20 schwarzen fetten Kabeln verschandeln die Häuserfassaden und lassen kaum zu, ein gutes Foto zu machen - ich lasse es sein. Steht frau unter den Drähten 'singen' sie tatsächlich in fortdauerndem elektrischem Prizzelton.


Tja, aber es ist der 31. 12. - Sylvester - wie feiern da die Thai ?
Ich laufe fast dreißig Minuten zum Volkspark. Auf dem Weg fragt mich ein hübsches Mädel mit Rucksack nach dem 'Backpacker Hostel' - ich zucke die Schultern und empfehle ihr das 'Blue Hostel' - so lerne ich Michelle aus Kanada kennen.

Clocktower
Happy New Year




















Im Park sind hübsche bunt angestrahlte Springbrunnen-Wasserspiele, aber vor allem Rummelplatz, Fressbuden, Lautsprechergetöse und unzählige Autos und Motobikes prägen das Bild. 'Fußgängerzone' oder 'Parkplatz' sind Fremdworte hier - jeder wie er mag und kann. Das Knattern der Motobikes ist allerdings gegen den Thai-Plärrer per Mikrophonanlage absolut harmlos - das I-Tüpfelchen ist die Bühne, wo Stereogeplärre musikalischer Art mit allem anderen konkurriert. Selbst an Hüpfburg und Trampolin für die Kleinen wird vollaufgedreht Techno-Musik gespielt: Gehörschaden made in Thailand!

 
Verschreckt, aber auch fasziniert gelingen mir ein paar Schnappschüsse in der Menge, aber trotz eingeschobener Ohrstöpsel beginnen gegen 22.30 h meine  Ohren zu klingeln - das halte ich keine weiteren 90 Minuten aus !

 


 


 Zurück im Hostel komme ich ins Zimmer und bin nicht mehr allein: Im Bett nebenan liegt Michelle und schläft bereits ; )
Wir verbringen die folgenden beiden Tage zusammen und bestehen so manches Abenteuer.



 

Ausschlafen bis 10.00 h -  Altstadtbummel - leckeres Frühstück - Fahrt zum chinesischen Tempel mit Blick ins Tal - Neujahresbuchung für eine Lady-Boy-Show .... - der nette Besitzer des Hostels erledigt nicht nur meine 'laundry'', sondern liefert uns auch persönlich um  18.00 h am Theater ab und verspricht uns nach der Show wieder abzuholen - unglaublich !

Chinese Tempel



 

 
 

Das Theater ist schön bunt - die Vorstellung auch: Ungefähr 12 junge Männer und doppelt so viele Lady-Boys ziehen eine Tanz- und Gesangsnummer nach der anderen ab.
Die Bühnendekoration ist wunderschön, die Kostüme absolut grandios - zwei fette 'Damen' geben die Lacheinlage ('It's raining Men') zwischendurch - von klassischen Pekingoper-Nummern über traditionelle Thaitänze, slawische Volkstänze, moderne Rock-/Popnummern bis Gangnam-Style ist alles vertreten ; )


Die 'Ladys' sind unterschiedlich 'echt' - meistens durchaus hübsch - die Bewegungen mehr oder weniger weiblich; aber insgesamt eine tolle Vorstellung - das einzig erstaunliche ist das Publikum: Sind wir auch hier wieder die einzigen Farang - sind wir auch oft alleine beim Applaus ! Am Ende fällt der Vorhang und ... - das war's ! Kein Applaus, keine Vorhänge, keine Zugaben - so etwas emotionsloses habe ich noch nie gesehen !
Stattdessen rennen alle raus zum Fotoshooting: Die Akteure stehen aufgereiht im Halbkreis und lassen sich ablichten - wer ein persönliches Foto mit ihnen will, drückt ihnen 100 Baht in die Hand - so sammeln die 'Damen' locker einen Tausender extra ein ! Wer weiß, wie hoch die Gage ist ? Andere Länder, andere Sitten - wir lassen uns nach Hause chauffieren und freuen uns über den gelungenen Abend ; )
















Der anschließende Strandtag verläuft zunächst äußerst entspannt: Früh morgens in einer Stunde Songthaew-Fahrt 40 Baht nach 'Nai Harn'- Beach, einem ruhigen, sauberen Familienstrand mit supertürkisklarem Wasser, locker gereihten Schirmen und Stühlen - keine Longtailboote oder Scooter - nur Sonne, Meer und feiner Sand !
Der Himmel ist blitzeblau, Sonne pur: Wir schwimmen, lesen im Schatten der einzigen Palme und genießen die Ruhe. Überall wird russisch gesprochen -  aha !

 

Gegen 13.30 h ist es so heiß, dass wir beschließen zurück zu fahren. Michelle braucht Planungszeit - ich möchte am frühen Abend mit dem Bus weiter nach Phang Nga.
Dummerweise halten wir ein kleineres blaues Sammelauto für das richtige Songthaew - der Fahrer hält uns zunächst hin - mit vier Leuten besetzt fährt er gegen 14.15 h los - mit max. 10 km/Std. - nach 20 Minuten Fahrt haben wir nicht einmal den nächsten Strand erreicht, geschweige denn Phuket-Town. Die Sache ist klar, der Typ möchte nicht halb leer fahren und braucht mehr Fahrgäste. Als ich ihn bitte schneller zu fahren, grinst er und will 400 Baht - ich wechsele einen Blick mit Michelle und wortlos steigen wir an der nächsten Ecke aus.


Die nächsten 20 Minuten laufen wir entlang der Straße und versuchen Autos anzuhalten - zwei Taxis bieten uns die Fahrt für 600 Baht an - unverschämt ! Aber der Sammelbus fährt vielleicht erst wieder abends ? Um kurz vor 15.00 h hält ein Pickup, der zwei Kühlschränke geladen hat - wie passend - wir dürfen nicht drinnen, aber daneben auf der Ladefläche sitzen und nachdem der nette Junge mit seinem Kumpel beide Schränke ausgeliefert und aufgestellt hat und wir noch ein bisschen im Stau gestanden haben, erreichen wir um 16.00 Uhr Phuket-Town hungrig und verschwitzt - Sawasdee, Jungs - schön, dass es das trotz Taxi-Ausbeutern noch gibt ; )


 



Die Info am Busbahnhof ist gut: Letzter Bus nach Phang Nga um 18.30 h - wir gehen nochmal zusammen essen und verabschieden uns dann. Danke, Michelle, wir hatten viel Spaß ! Als ich zum Busbahnhof laufe, ahne ich noch nicht, wie lange ich brauchen werde .... ! 
  

Freitag, 3. Januar 2014

Krabi - 4 Islands - Rai Lee Beach: Climbing in Paradise

Liebe Freunde - um es vorwegzunehmen - ich hatte vier paradiesische Tage in Krabi - ein Paradies mit Schattenseiten. Ich werde daher den Text mit 'Rosa Brille' für Träumer und Genießer schreiben - die 'Lost paradise'-Version für Realisten und Ökos steht dann jeweils in Klammern ; )

















Das KU Guesthouse, das ich noch eine Nacht mit Annett teile, ist nett und familiär in einer Nebenstraße im Zentrum gelegen. Krabi ist eine beschauliche Kleinstadt mit hübschen Märkten, einem Nachtmarkt am Wochenende, dem Fluss mit Fähranleger für die Longtailboote und Fähren und jeder Menge kleiner Travelagencys und Restaurants.


Der erste Tag - prächtiger Sonnenschein - vergeht mit Rumlaufen, Infos einholen, Touren buchen, Weiterreise planen und über den Nachtmarkt bummeln. Besonders faszinierend ist dort neben all den üblichen Frucht-, Essens- und Kleiderständen ein Stand mit Eiszubereitung: Frisch und portionsweise wird auf einer großen von unten eisgekühlten Metallplatte mittels Milch, frischem Obst und Handarbeit mit zwei breiten Spachteln die Milch-Fruchtmischung so lange auf der Metallplatte hin- und hergestrichen, das Obst zerhakt, bis eine Eiscreme entsteht - faszinierend zuzuschauen und köstlich zu essen - für 35 bis 40 Baht zu haben ; )

Eisherstllung per Hand


Am zweiten Tag habe ich zur Eingewöhnung die '4-Island-Tour' gebucht. Morgens um 8.00 h werden die Teilnehmer im Sammeltaxi abgeholt, zum Fähranleger außerhalb Krabis gebracht, dort auf ein Longtailboot verfrachtet und zu verschiedenen Inseln gefahren.
 






Der erste Stop ist ein hübscher feinsandiger Strand zum Schwimmen, anschließend geht es nahe 'Chicken-Island' zum Schnorcheln. Das Wasser ist herrlich sauber, türkisfarben und nicht zu kalt.

'Chicken'- Island


(Neben den überwiegend abgestorbenen Korallen - Wassererwärmung 2010 - sieht frau einige lebendige und auch ungefähr fünf verschiedene bunte Fischarten. Die Thai-Touristen aus Bangkok, die allesamt mit Rettungsweste und Kleidung schnorcheln gehen, viele können nicht schwimmen - trampeln quietschend und kreischend die letzten Korallen platt und füttern die Fische mit Fischfutter, weil sie bar jeden Schnorchelvermögens sonst keine zu sehen bekämen).


Longtailboote und Schnorchler bevölkern die Bucht - kommen und gehen - alle sind gut drauf und genießen die bunte Unterwasserwelt. (Das Geknatter der Boote, die unfassbarerweise alle zur gleichen Zeit die gleichen Buchten anfahren lässt wenig Erholungswert übrig.)



Zum Mittagessen, das aus Reis mit Gemüsegerichten besteht, geht es auf eine dritte Insel. Hier liegen 80 Longtailboote gekonnt aufgereiht nebeneinander, während am Strand auf der anderen Inselseite die 'Speedboote' 'parken'. Jeder holt sich beim Bootsführer sein Essen ab, sucht sich ein ruhiges Plätzchen und genießt eine Stunde den herrlichen Blick.

 
Frau geht schwimmen und bestaunt die 'einheimischen Touristen' und wundert sich, was sie so tun. Ein junger Mann springt mit Bauchlandung dreimal in die Höhe, bis sein Freund das ultimative 'Flugbild' geschossen hat. (Obwohl es auf der 'Lunchinsel' glücklicherweise keine Verkaufsstände gibt und die Bootsführer bestrebt sind, das mitgebrachte Essen auf mitgebrachten Plastiktellern zu servieren, abzuräumen und einzusammeln, gibt es genug Ecken, wo Kleinmüll zurückbleibt. Auch hier ist die Menge an Booten und Menschen entgegengesetzt proportional zur Größe des Inselchens.)



Bis jedes Mal die 15-20 Leute ihr Longtail gefunden haben - auf einige warten wir immer - vergeht schnell die Zeit. Gegen 14.00 h erreichen wir das Highlight: Phra Nang Beach mit traumhaften Kletterfelsen - steile ungefähr 60 m hohe Wände mit Grotten und Höhlen - hier ist nun angeblich nur noch eine Stunde Zeit - viel zu wenig.

Phra Nang Beach

Ich eile an zwei verschiedene Felsen, schieße Bilder bis die Fotobatterie schlapp macht - die Zeit reicht nicht ... - ich beschließe 'auszusteigen' und auf eigene Faust zurückzukehren. (Die Bootstour sollte eine Tagestour - all inklusiv - sein, weshalb ich auch kaum Geld bei mir habe und mich frage, warum um drei Uhr schon schluss sein soll.



Zwei Stunden erkunde ich nun Rai Lee - West, Rai Lee-Ost und Phra Nang Beach und bekomme einen Überblick. Überall sehe ich Kletterer und freue mich schon auf meine Klettertour am nächsten Tag. Beim Plaudern mit einer Argentinierin am Fels geht mir plötzlich auf, dass ich fürs Boottaxi zurück nicht genug Geld mithabe !
Als ich ihr mein Problem erkläre, 'leiht' sie mir sofort 100 Baht, wohl wissend, dass ich es ihr vermutlich nicht zurückgeben kann - danke, Gabriella an dieser Stelle !


Am Bootsanleger treffe ich Maike aus Holland, die mir sagt, dass das Boot 150 Baht kostet - ich zähle nach und habe 139 Baht - der nette Thai nimmt mich grinsend auch dafür mit und gegen 18.00 h erreiche ich Krabi-Town. Wieder genieße ich Nachtmarkt und Eiscreme - doch mein Zimmer, das ich täglich abends im Voraus zahle, sei nun gebucht - aha ! Ich könne in ein anderes umziehen - nein, danke. Ich frage im 'City-Dorm' um die Ecke und buche ein Bett im Vierer-Dorm - wie sich später erweist, bin ich dort die Einzige ; ) und zahle nur die Hälfte wie vorher.


'Kings-Climbers' holen mich im A/C-Auto um 7.30 h am nächsten Morgen ab - bis ich mit Auto und Longtailboot Rai Lee erreiche wird es 9.30 h. Wir sind 11 Leute mit zwei 'guides' und zwei Seilen - oh je ! Ich bin die einzige Fortgeschrittene - oje, oje !
 
Bei Buchung wurden mir verschiedene Levels versprochen ... - damit ich mich nicht langweile, legt mir einer der guides gleich mal eine 'sechs' mit Überhang, an der ich scheitere; trotzdem sieht er wohl, dass ich schonmal geklettert bin und führt mich im 20-Minuten-Marsch zu einem anderen Felsen, wo ich mit Sui, dem guide und zwei Japanern und einem Letten klettere.
Wir steigen - leider nur mit einem Seil - drei Fünfer-Routen; dann ist schon Mittagspause. Mit einem 'Voucher' gibt es im Restaurant 'Chicken Pad Thai' nebst Wasser.

'Frosch' in der 5er-Route
Um 14.30 h geht es weiter: Zwei erfolgreiche 'Sechser'- Routen, (Bild links unten) die ich mir optisch nie zugetraut hätte, versetzen mich in Euphorie und schon völlig müde klettere ich eine letzte Fünfer-Route, bevor wir um 17.00 Uhr zusammenpacken. Die Ausblicke in die Landschaft waren grandios - die Kletterrouten auch - PERFECT DAY XI !  Natürlich war keine Zeit, um Gabriella und ihr Guesthouse zu suchen ...

6er-Route - endet im Loch rechts oben

Gegen 17.30 h bringt uns das Longtailboot zurück, aber bis wir in Krabi am Hostel sind, wird es 19.30 Uhr. Zu müde für irgendwas verbringe ich den Abend mit Keksen und 'Leo'-Bier im Bett.















 Mit beginnendem Muskelkater und leisem Bedauern verlasse ich Krabi am nächsten Morgen per Fähre nach Koh Phi Phi - leider ist das Wetter auch heute wieder diesig und grau. Beim Klettern war es egal bis angenehm - nicht zu heiß; aber für die Trauminsel wäre doch blauer Himmel mal nett ?

Bootsanlegerseite Koh Phi Phi



... Deutsch fehlt




Als ich nach zwei Stunden Fahrt lande, lasse ich mein Gepäck bei der Aufbewahrung - 50 Baht - zahle meinen 'Inselobulus' - 20 Baht - (gerne hätte ich 100 gezahlt, wenn mir der Anblick so manchen Mülls erspart geblieben wäre ... ) und laufe nun leichten Schrittes zur anderen Inselseite - keine 200 m - wo mich der absolute weiße Traumstrand begrüßt.



Kaum Boote, weicher, weißer Sand, türkisblaues Wasser, ein riesiges schickes Resort - direkt daneben der 'Chill-Beach' - hier hätte ich tatsächlich eine totale Bruchbudenhütte für 300 Baht oder ein Zelt für 200 Baht haben können - aber erstmalig habe ich wegen Sylvester in Phuket vorgebucht.

... bei Ebbe fsst leere Bucht

Das hübsche Guesthouse mit Bungalows am Ende des Strandes will schon wieder 1500 Baht ... - ich hake das ab und genieße gute drei Stunden schwimmen, lesen und  Sylvesterlunch: Sehr gutes Curry und einen 'Sex-on-the-Beach'-Cocktail, bevor ich um 15.00  Uhr die Fähre nach Phuket besteige.

'Sex-on-the-Beach'


Als ich den Strand verlasse, ist Ebbe: Die türkisblaue Traumbucht ist fast leer, der Rückweg durchs Hinterland auf der Suche nach einer Toilette gestaltet sich horrorhaft müllig und ich bin sicher hier nichts zu verpassen !






 Phuket-Town wartet auf mich - aber das ist eine neue Geschichte und wird das nächste Mal erzählt werden.