Donnerstag, 10. Oktober 2013

Abel Tasman Nationalpark: Kayakfahren und Wandern

Im Nationalpark hält der Straybus in Marahau, einem Nichts an Minivillage, das nur aus verschiedenen Tourenunternehmern und einem Campground auf einer Farm besteht.
Wir kommen in kleinen Hütten unter, die allerdings mit hübschen sauberen Betten ausgestattet sind; abends gibt es von Rob, dem Busfahrer, gekochtes 'Thai-Hähnchen', das natürlich völlig ungewürzt daherkommt und einfach Reis mit Hühnerfleisch und Gemüse ist. Am nächsten Tag ist das Wetter herrlich und ich freue mich auf die Kayaktour mit anschließendem 12 km-Rückmarsch. Das tolle ist, ich kann mir dann Zeit lassen, einen Abstecher zum 'Cleopatrapool' machen und erst bei Dämmerung zurück sein - aber wieder einmal kommt es anders.

 

Morgens werden wir vom Kayakfuzzi mit den Worten losgeschickt: 'There is the trail; you only have to follow the signs. Make shure, that you are latest at 12.30 h in 'Watering Cove'."
Rückwärts sollen wir dann paddeln, aber schon um 16.00 h zurück sein. Scheiße - ich bin im Urlaub nicht auf der Flucht; aber wieder einmal habe ich keine Wahl.

 
Meine drei Mitläufer sind weder an Natur, noch Bildern großartig interessiert ... - will ich Strandabstecher oder Ausguckabstecher machen, bin ich bloß am Joggen und fühle mich ständig in Hetze; die Cleopatrapools kann ich natürlich abschreiben. Gegen 12.15 h erreichen wir die entscheidende Bucht und ich werde erstmal meinen Unmut los - der Bootsführer sagt,  es sei  Sache des Busfahrers uns richtig zu informieren ... - die Situation ist nicht zu ändern, also esse ich erstmal den leckeren Lunch, der zur Buchung gehört und gegen 13.30 h geht es los:



Ich sitze vorne im Kayak des 'Guides' - vier Mitpaddler teilen sich zwei weitere Boote. Das Paddeln macht Spaß und ist auch auf dem Meer leichter, als gedacht, da das Wasser nicht nur türkisgrün, sondern auch strömungsarm ist. Wir paddeln links um 'Adele Island' herum und sehem vereinzelt Robben und jede Menge Kormorane; leider keine Delfine.




Ein Aussteigstopp am 'Appletree-Beach' und weiter geht es zurück nach Marahau, wo wir pünktlich gegen 16.00 h eintreffen - volle drei Stunden bis zur Dämmerung verschenkt !

 

Ich möchte endlich am Tinlinebeach den exponierten Fels mit Baum anschauen, an dem ich morgens vorbeirennen musste, weil er nicht direkt am Trail liegt und beim Rückpaddeln dort Ebbe war. Also nach heißer Dusche und Umziehen gleich wieder los. Vierzig Minuten lang muss ich nochmal laufen, dann ist erstmal die Sonne weg. Zum Glück kommt sie wieder raus und bietet mir grandioses Fotolicht für das Baummotiv.

 

Ich sitze erstmal einfach da, schnaufe tief durch und genieße den Anblick und die Einsamkeit. Volle eineinhalb Stunden lasse ich mir nun Zeit durchs Watt zurückzulaufen und komme mit einem herrlichen rosa Abendschimmer gegen 19.00 h zurück.

 

Letztendlich ist es noch ein gelungener Tag, aber für einen 'Perfect day' eben doch das falsche 'Timeing'. Auf dem Rückweg sehe ich noch mehrfach die merkwürdigen blaugrauen Rebhuhnvögel, die hier überall durch die Büsche hopsen.




Am nächsten Morgen beim Zahlen im Kayakladen räumt der Chef dann ein, er habe abends dem Busfahrer noch die ursprüngliche Reihenfolge benannt und morgens aus 'organisatorischen Gründen' spontan umentschieden - na toll - den Kunden braucht man da nicht fragen; der darf Schlucken und Zahlen ...
Die Weiterfahrt startet bei gutem Wetter aber sobald wir die Westküste erreichen, setzt der hier allgegenwärtige Regen ein. Wir legen vier Stopps von oft mehr als 30 Minuten ein:
Kaffee - Scheibe säubern - 'lunch' am See unter Horden von Sandfliegen - einkaufen in Greymouth - bis wir endlich an den 'Pancakerocks' sind, regnet es und mit zwei anderen bin ich die Einzige, die den Bus verlässt, um sich den felsigen Strandabschnitt anzuschauen - jeder, wie er mag.




Erst gegen 17.30 h erreichen wir das 'Teneka Retreat' und schleppen unseren Kram durch den Regen in 10-Betten-Lodges mitten im Regenwald.
Nach einem Kartoffel-Karottensüppchen mache ich vorm Dunkelwerden noch einen Spaziergang zum Strand: Toller Regenwald, der seinem Namen alle Ehre macht, ein wilder umtoster Felsstrand mit Wasserfall ... - und Regen satt ! 


Auf dem Rückweg verlaufe ich mich fast und schaffe es gerade noch vor Dunkelwerden und dem nächsten heftigen Sturzregen zurück. Es regnet die ganze Nacht und den folgenden Morgen so heftig, dass ich von einem weiteren Strandspaziergang absehe, um nicht klatschnass im Bus zu sitzen. Erst gegen 11.30 h geht es weiter zum Franz-Josef-Glacier.
























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