Dienstag, 12. November 2013

Landschaften - Leere - Liebenswertes: Monatsrückblick IV

Nach drei Wochen Australien habe ich viel Neues gesehen: Beeindruckende Landschaften, lange leere Straßen und Pisten durch vermeintliches Nichts; aber bei näherer Betrachtung so reich an Flora und Fauna, wie ich es selten gesehen habe.

'Fauna' auf der Straße

Das Eindrucksvollste waren neben den fantastischen Landschaftsfarben die vielen Vögel ! Vögel in allen Größen, Farben und mit den unterschiedlichsten Gesängen und Kreischlauten. Unglaublich, wie laut gerade kleinste Vögel sein können oder wie majestätisch große Vögel über der Wüste im Aufwind gleiten. Niemals hätte ich im Zentrum Australiens in der 'Wüste' die prächtigsten Papageienarten erwartet - das war wirklich toll !

Kokkaboora
Krähe






Mein Lieblingspapagei ; )

Liebenswert an Australien finde ich persönlich, dass die vielen Regeln, die es hier durchaus auch gibt, nicht ganz so eng gesehen werden - siehe Autoausleihe/ - abgabe - alles ausgesprochen unkompliziert ! Und die meisten Leute hier haben eine lockere Freundlichkeit drauf, die nicht derart übertrieben und künstlich gestelzt wirkt, wie zum Beispiel in Neuseeland.
Ein neues Erlebnis war für mich überhaupt das Autoleihen und selbst fahren - 1900 km im Outback geteilt gefahren - 1400 km durch Grampions und entlang der Great Ocean Road selbst gefahren im Linksverkehr ging viel besser, als gedacht. In Tasmanien werde ich das hoffentlich nochmal hinkriegen ; )


Kulturelles und Lukullisches habe ich auch hier vorläufig nicht viel gefunden, was natürlich an den hohen Preisen liegt.  War das YHA mit Membership-Card in Neuseeland wenigstens noch mit freiem WiFi zu haben, so zahle ich hier trotz Mitgliedschaft jedes Mal extra.
Unter 5 Dollar (3,60 Euro) ist hier eigentlich gar nichts zu haben. So viel kostet eine Packung Toastbrot (min.), ein Kaffee, Käse (100g), großes Joghurt, 24 Std. Internet und vieles mehr.
Selbst Leute, die ohne Work-/Travelvisa hier arbeiten, bekommen 15-18 Dollar Stundenlohn - mit Visa deutlich mehr. Ein Argentinier erzählte mir, er brauche hier nur zwei Monate zu arbeiten, dann könne er in Asien ein halbes Jahr davon reisen.


Der Spritpreis schwankt zwischen 1,10 Euro bis 1,80 Euro; je nach dem, ob frau in Wüste oder Großstadt tankt. Die Automiete ist verglichen mit dem Greyhoundbus nicht wirklich viel teurer, wenn frau bedenkt, wie viel mehr sie dadurch sehen kann ; )


Das Schlafen im Auto war nur an Stränden ausdrücklich verboten.
Acht Busch-/ Autonächte gab es zum Nulltarif - das billigste Hostel (23.- Dollar) war das beste; das teuerste (35.- Dollar) das schlechteste ... - Couchsurfer: Fehlanzeige, weil das ständige Zahlen fürs Netz zu teuer käme und ich nur in Großstädten überhaupt Zugang habe.
Habe gerade für 97.- Euro meinen Flug nach Hobart online gebucht - also auf nach Tasmanien!

Windy week: Von Adelaide über 'Grampians NP' und 'Great Ocean Road' nach Melbourne


Anna aus München, 21 Jahre, seit fast einem Jahr in Australien unterwegs, lerne ich über einen Aushang im YHA kennen. Wir teilen uns Sonntagabends eine Pizza und besprechen unsere Pläne. Während sie montags noch eine Weintour gebucht hat, mache ich die Runde bei fünf Autovermietern. Hertz ist indiskutabel teuer, Thrifty ausgebucht - Europcar ist noch am günstigsten, so dass ich dort zusage.


 

DIENSTAG: Früh um 8.00 h holen Anna und ich das Auto ab, laden im Hostel das Gepäck ein und machen uns auf den Weg zum Strand. Das Wetter ist traumhaft, der Strand leer und das Wasser kalt. Gegen 11.00 h sind wir über den Princess Highway und die 'Murray Bridge' unterwegs nach Meningie. Wir passieren Tailem Bend, ein historisches Wildwestvillage, das ziemlich kitschig rüberkommt und lassen entlang des Lake Albert auch Meningie hinter uns.

 

Gegen 16.00 h sind wir in Salt Creek, wo wir uns spontan in einer 'Cabin' einmieten, ein Kayak ausleihen und zwei herrliche Paddel- und Schwimmstunden auf dem Lagunensee verbringen. Pelikane schauen uns beim Paddeln zu und jede Menge Seevögel sind auf Nahrungssuche.










MITTWOCH: Nach komfortabler Übernachtung im Roadhouse tanken wir in Kingston, wo ein 17 Meter hoher Lobster am Straßenrand Werbung macht und erreichen über Lucindale den Ort Naracoorte, in dessen Nähe wir eine Tropfsteinhöhle besuchen - nichts Ungewöhnliches, aber nett anzuchauen.

Alexandra-Cave



    

Am Straßenrand gibt es immer wieder Tiere zu sehen - so zum Beispiel eine kleine Sumpfschildkröte. Kurz vor Edenhope wechseln wir den Bundesstaat und fahren nun in Victoria weiter Richtung Horsham zum 'Grampions Nationalpark'. Noch immer ist das Wetter klasse und ich freue mich aufs Wandern.



An einem kleinen See, wo die Sonne schon tief steht, wollen wir im Auto übernachten und treffen Sebastian, der uns einen Platz etwas vom Highway entfernt zeigt. Zu dritt verbringen wir einen Plauderabend bei Käsebrot und Rotwein mit herrlichem Sonnenuntergang. Sebastian kündigt uns für die nächsten Tage schlechtes Wetter, Regen und Temperatursturz an - Anna glaubt es ihm nicht ... - ich seufze nur innerlich - leider sollte er Recht behalten.

McKenzie-Falls

DONNERSTAG: Früh um 7.00 h lassen wir Sebastian in seinem Zelt hinter uns und erreichen über Laharum schnell den Nationalpark, wo wir Richtung Halls Gap zum McKenzie Fall fahren.
Ein steiler Abstieg bringt uns zum Wasserfall - eine Schulklasse ist dort am Schwimmen - trotz Verbotsschildes - in Deutschland undenkbar !
Wir gehen zurück zum Auto, holen die Schwimmsachen und wandern erstmal eine Stunde weiter zum Fishfall - auf dem Rückweg gehen wir dann schwimmen - nicht direkt am Verbotsschild; denn trotz Bewölkung ist es noch relativ warm. Auf einer Wiese sehen wir bei der Weiterfahrt Dutzende Känguruhs in der Nähe grasen.



Der Weg zu einem weiteren Trail wird uns zum Zeitproblem: Wir verfahren uns hoffnungslos in kleinen Gravelroads und kehren schließlich um. Erst gegen 16.30 h erreichen wir die Beevies Falls', wo wir noch einen landschaftlich sehr schönen Trail nach oben steigen, aber nicht mehr ganz zuende gehen, weil wir noch vor Dunkelheit einen Übernachtungsplatz finden müssen.
Um 18.00 h sind wir zurück am Parkplatz und fahren zum 'Troopers Creek'-Campground, wo wir unsere letzte Fleischdose kalt essen und eine zweite Autonacht, die merklich kühler ist, verbringen. Kein Ranger kommt zum Abkassieren, also zahlen wir auch nichts ; )


FREITAG: Nachts hat es in Strömen geregnet - morgens ist es eiskalt und windig - ganze 10 Grad Celsius ! Die Wolken hängen tief - also streichen wir die vierstündige Wanderung zum Mt. Difficult und fahren weiter bis Halls Gap, wo es Einkaufsmöglichkeiten, Infos und einen heißen Kaffee gibt. Da es trocken bleibt, wandern wir gegen 11.00 h los zu den 'Pinnacles' - eine superschöne Wanderung steil bergauf zu einem Aussichtsplateau - bloß das halt die Aussicht fehlt !



Wir schaffen noch ein windschattiges Picknick zwischen den Felsen, bevor uns auf dem Rückweg endgültig der Regen im Eiltempo den schlüpfrigen Fels hinunter treibt. Ich rutsche mehrfach aus, aber glücklicherweise hält das Knie. Ziemlich nass steigen wir ins Auto und fahren weitere 90 km im Regen bis Port Fairy, wo wir in einem kuschelig kleinen YHA ein süßes kleines günstiges Zimmer kriegen. Wir kaufen ein und genießen nach heißer Dusche und Reisgericht das gemütliche beheizte Wohnzimmer, wo wir uns bei einem Rotwein zu viert den 'Club der Teufelinnen' im Riesen-TV anschauen, während es draußen in Strömen gießt.

'London-Bridge' ohne Brücke




SAMSTAG: Es regnet und stürmt die ganze Nacht und nach Luxusfrühstück und Verlust meines Pauashell-Rings aus Neuseeland fahren wir auch im Regen über Warrnambool bis Peterborough im Zick-Zack durch Rinder- und Schaffarmland.
Den ersten Aussichtsparkplatz der Great Ocean Road absolvieren wir noch nass - ab 'Grotto' und 'London Bridge' - die 1990 noch begehbar war, aber unter den Augen zweier Touristen, die auf der neu entstandenen Insel mit dem Helikopter gerettet werden mussten, zusammenbrach - ist es dann wenigstens trocken; aber ein heftiger Wind bläst uns fast über die Klippen. 

Die '12 Apostel' - Fels im Vordergrund 2005 gestürzt

Nach Kaffeepause in Port Campbell liegt der 'Arch Gorge' mit mehreren Aussichtspunkten kurz im Sonnenschein. Die berühmten '12 Apostel' sind höchstens zu siebt - 2005 brach ein großer Turm um - und touristisch total überlaufen. Nach kurzem Picknick im Wind steigen wir die 'Gibson Steps' runter zum Strand und wandern zwischen Dutzenden toter Kormorane, die der nächtliche Sturm wohl an die Klippen geworfen hat, am Strand entlang.


Nachmittags fahren wir über eine abenteuerliche Steilstraße hinab zum 'Johanna-Beach', einem Surferstrand, wo wir auf einem Free-Campground die dritte Autonacht verbringen.



SONNTAG: Steif und müde nach kalter Nacht machen wir eine Strandwanderung durch die Dünen entlang des 'Great Ocean Walk' (als Viertagestour wanderbar) und treffen auf eine große Echse, die sich widerstandslos ablichten lässt . 15 Grad sind zum Baden zu kalt, also geht es weiter zurück zur Küstenstraße.



Schon bald darauf ist das 'Lighthouse' von Cape Otway ausgeschildert. Wir biegen ab, fahren durch dichte urige Eukalypthuswälder und da sind sie endlich: Koalas !
Nein, nicht nur die Straßenschilder - auch die Echten !




Zunächst sitzt ein knuffiges Einzelexemplar mit Knopf im Ohr in Streichelhöhe in einer Astgabel am Straßenrand. Kurz darauf sehen wir auf mehrere Bäume verteilt bestimmt ein Dutzend schlafend, kletternd und fressend - flankiert von einer Horde knipsender Touristen.

 







Die Tierchen haben die Ruhe weg und lassen sich durch nichts stören - wir bleiben sicher eine halbe Stunde - wen interessiert da noch ein Leuchtturm ; )
Na gut, Anna interessiert er - sie zahlt sogar 18 Dollar Eintritt dafür, während ich einen Spaziergang mache und Tagebuch schreibe. Anschließend geht es weiter bis Apollo-Bay - immer wieder unterbrochen von Koala-Stopps oder schönen Meeresblicken.

 



Die Küstenstraße ist nun malerisch, aber eng und kurvenreich - anstrengend zu fahren. Da Anna mich nicht ablösen kann (unter 25 Jahren müsste sie täglich 30 Dollar extra zahlen, um als Fahrer eingetragen zu sein !) , bin ich in Lorne absolut platt und wir checken im einzigen Hostel ein, das leider für ein schlechtes Bett (stellt sich erst nachts heraus) horrende 35.- Dollar verlangt. Der Garten ist jedoch schön; Dutzende Aras fliegen umher und das Bier schmeckt in der hervorkriechenden Abendsonne herrlich.









MONTAG: Ich erwache frierend (feuchte Laken), unausgeschlafen und mit Rückenschmerzen und flüchte raus in die Sonne zum Frühstück mit Aras, die sich frech auf den Brotbeutel stürzen. Erfreut über die Sonne wandern wir vor der Stadt ein kurzes Stück zum Sheoak-Wasserfall - aber ich bin hundemüde und so trinken wir am Fischerpier, wo wir Kormorane und einen Seehund beobachten noch einen Kaffee, bevor wir weiterfahren.

Bei Aireys Inlet machen wir noch einen windigen Leuchtturmspaziergang - bei Anglesea endet, bzw. beginnt die 'Great Ocean Road', die nach dem zweiten Weltkrieg tatsächlich angelegt wurde, um arbeitslosen Kriegsheimkehrern Arbeit zu beschaffen. Erst in den siebziger Jahren wurde sie dann zur Touristenattraktion.
Nun muss ich mich durch die zahlreicher werdenden Straßen um Geelong bis Melbourne durchschlagen.



Bevor der Verkehr zu dramatisch wird, saugen wir das Auto aus und räumen ein bisschen - am Highway kaufen wir bei ALDI ein (heimische Gefühle und Preise !) und gegen 17.00 h stehen wir auf der 'Westgate' im Verkehrsstau zur Innenstadt. Völlig hilflos, wie wir hier YHA oder Parkplatz für die Nacht finden sollen, taucht urplötzlich ein 'Europcar' am linken Straßenrand auf und der Schalter ist um 17.25 h noch besetzt !
Anna springt raus und der Mann ist bereit uns das Auto sofort zurückzunehmen (Rückgabe normalerweise am nächsten Morgen um 8.00 h) und uns sogar noch mit Gepäck am YHA abzusetzen. Das ist wie ein Sechser im Lotto ; )

In aller Eile stopfen wir unseren Kram in Rucksack, Tüten und Taschen... - und nun kommt der haarsträubende Teil: Ohne mit der Wimper zu zucken sticht der gute Mann im rechten Winkel nach rechts zwischen die dreispurig fahrende Wagenschlange, überfährt nach rechts drehend eine gelbe erhabene Sperrmarkierung der Straßenbahn, weicht nach links fahrend einer Bahn aus, überfährt auf der anderen Schienenseite eine zweite gelbe Sperrmarkierung und schlägt im von links kommenden Verkehr eine Rechtskurve ein, so dass er zum zweiten Mal die Bahnspur kreuzend und den fließenden, von links kommenden Verkehr kreuzend in die Auffahrt einer vorher hinter uns liegenden Tankstelle links einbiegen kann. (Dafür wäre er in Deutschland den Lappen los gewesen !)
Mein während der Aktion schüchtern vorgebrachtes 'you really think this is a good idea ?' - beantwortet er danach locker mit 'you see, this was easy !' - lässt mich volltanken und einen Zettel unterschreiben - blickt sich kurz im Wagen um, nickt und wünscht uns beim Absetzen am Hostel eine gute Weiterreise ! So einfach kann's gehen, Leute !
Die nächsten 24 Stunden verbringe ich mit schlafen, Wäsche waschen, blog schreiben und Regen angucken - morgen, ja morgen werde ich mir Melbourne anschauen und überlegen, wie ich nach Tasmanien komme !

Montag, 4. November 2013

On the road again: Von Alice Springs über Coober Pedy nach Adelaide



Pünktlich um 10.30 h starte ich am Morgen mit dem riesigen knallroten Greyhoundbus mit Anhänger - der Himmel weiß wofür - denn es sind ganze 5 Passagiere an Bord.
Die ersten 220 km fahre ich nun zum dritten Mal; dann geht es immer weiter nach Süden den Stewarthighway entlang durch immer ähnliches rotes Buschland bis Kulgara.

 
 

Die Roadhouse-Station ist sehenswert: Tankstelle - Pub - Campsite - Duschen und Toiletten -Minimarkt - Shop und ein toter Baum, an dem mehrere Dutzend Schuhe hängen. Wir machen hier 20 Minuten Pause, die bloß mit gucken im Flug vergehen. Ein eitler Pfau stolziert vorm Eingang und zieht zur Belustigung aller seine Radschlagshow ab, bei der er auch fauchend sein Hinterteil zur Geltung bringt.
 

Eine Stunde später stehen wir plötzlich hinter zwei Trucks und der Fahrer springt raus. Ein Unfall: Offensichtlich ist eine Frau im 4W mit Caravananhänger eingeschlafen, beim plötzlichen Aufwachen ins Schleudern geraten, mit dem Auto auf die rechte Seite gekippt und den schleudernden Caravan hat es wie eine Pappschachtel komplett zerlegt. Der Frau geht es so weit gut, aber sie klemmt im Auto fest - alle anderen stehen rum ....


Nach einer halben Stunde fahren die wartenden Trucks und unser Bus links am Geschehen vorbei und es geht weiter - allerdings hält der Bus immer wieder auf offener Strecke: Zwei Mal stopft der Busfahrer große weiße Postsäcke in Tonnenartige Briefkästen, die verloren am Highwayrand stehen - einmal wird ein Aboriginal eingelassen, der für ungefähr 15 Minuten mitfährt und dann wieder mitten im Nichts abgesetzt werden möchte.
In der Ferne erkennt man die Umrisse der Stewart Range sonst ist die Landschaft baumloser als vorher.
Gegen 18.00 h nehmen wir in Malar-Community (Aboriginalort), das bereits im South Territory liegt, eine Aboriginal Schulklasse (ca. 12 Kinder verschiedensten Alters) mit zwei Lehrern auf, die auf Klassenfahrt ans Meer nach Adelaide wollen ; )


Die Landschaft ist nun erstmals komplett karg und buschlos - echte Wüste - im Sonnenuntergang sind rechts und links der Straße hunderte weißer, gelber und roter Sandhaufen aufgetürmt - verschieden hoch, verschieden in der Ausdehnung ... - es ist der Minenaushub der Opalminen, die rund um Coober Pedy verstreut liegen.

'Bedrock' Underground-Hostel


Mit Verspätung erreichen wir die 'Stadt' erst gegen 20.45 h in Dunkelheit - alles sieht tot aus - nur ein paar düstere Gestalten schleichen an der Tankstelle herum. Auf Weisung eines Mädels, das den Bus besteigt, mache ich mich auf die Suche nach dem Backpacker an der Kirche. Dort will der weißbärtige Alte 35.- Dollar - weist mich aber gleich darauf hin im 'Bedrock' käme ich für 26.- unter - ich laufe also weiter, klingele eine nette Rothaarige im 'Opal Cave' aus dem Bett und lasse mir von ihr aufschließen: 20 Betten in einem unterirdischen Felsgemach - ich bin der einzige Gast !

 

Ich mache es mir mit meinem Schlafsack gemütlich, denn Laken kosten hier extra und schlafe prächtig bis 7.30 h - schon wieder eine Stunde Zeitverschiebung rückwärts. Nach Kaffee und Müsli gehe ich los zur Ortserkundung. Die zahlreichen Opallädchen sind noch geschlossen. aber ein Aussichtspunkt zeigt mir die karge Umgebung, die einfachen Zweckbauten, etliche aufgegebene Autos und Minenförderbänder, sowie den Weg zum 'Old Miners Museum'. Für 15 Dollar mit Helm und deutschem Infoblatt darf ich auf 'selfguidingtour' durch die erste alte Mine gehen - toll gemacht und sehr informativ.
Während in Europa der erste Weltkrieg tobte, fand hier der 14jährige Willie Hutchison bei einem Ausflug mit seinem Vater den ersten Opal. Eine Woche später begann der 'Run', der bis heute anhält. In den Läden treffe ich einen eingewanderten Hongkong-Chinesen, einen Russen, einen Griechen an .... - alle erst seit 20 oder 30 Jahren im Land.
 

 
 

Ein Alteingesessener, dessen Vater vor 50 Jahren aus England kam, schleift die Steine selbst und hat ein unglaubliches Sortiment in allen Farben auf Lager. Ich lerne eine Menge über Machart und Qualität der Steine - möchte hier aber niemanden damit langweilen ; )
Ein traumhaft schönes Stück in Gold gefasst,  passt mir wie angegossen am Finger - kostet halt die Kleinigkeit von 780 Dollar. Dennoch kaufe ich einen schönen kleinen Ring in Silber, der meinem Reisebudget entgegen kommt und dennoch sehr hübsch ist.

 

Beim Rundgang finde ich im 'noodeling'-field ( frei zugängliches aufgegebenes Minengelände) tatsächlich selbst ein paar winzige Opalsplitter und mache mich auf den Rückweg. Die Hitze ist allumfassend und so kehre ich im Supermarkt ein, wo ich mir Kartoffelsalat und Orangensaft hole. In einem zweiten Museum schaue ich mich nur flüchtig um - Wiederholungscharakter - und genieße die natürliche Kühle im 'Undeground-Café', wo ich sitze, bis der Wirt gegen 16.00 h schließt.




Vier Stunden vertrödeln bis der Bus fährt ist mittlerweile eine meiner leichtesten     Übungen ; ) Die Nacht bricht herein, als ich um 20.25 h die Nachtfahrt nach Adelaide antrete. Diesmal ist der Bus voller Aboriginals, eine Asiatin, eine ältere Engländerin und ich. Die 'Weißen' nehmen scheinbar zunehmend den Flieger.