Donnerstag, 12. September 2019

'Burn, burn, burn' oder Eine Busfahrt nach Manado (frei nach Fontane)

Die letzte große Etappe - mein Herz ist froh
Von Gorontalo fahr' ich nach Manado.
Früh um Fünf - 'Veronica' keucht entlang der Sulawesi See
Asche verbrannten Mülls fliegt auf, wie Flocken von Schnee.
Gegenverkehr, enge Kurven, Lastwagen überall,
wird der Reifen halten ? Schon gibt's einen Knall !
Es war nur der Auspuff - da bin ich froh
und noch gut neun Stunden bis Manado.






Der Fahrer hält das Lenkrad fest in der Hand,
die Sonne sticht - fast hätt' er sich dran verbrannt.
Der Bus fährt gnadenlos Stund' um Stund',
die Passagiere sitzen sich den Hintern wund.
'Pinkelstopp'! - War es da, was in mir rief;
der Bus hält nicht an - viele schlafen tief.
Irgendwann hält er doch - da bin ich froh
und noch immer fünf Stunden bis Manado !



Bloß raus und am Plumpsklo die Erste sein !
Es plätschert und rauscht - ein Ende der Pein !
Auf der Weiterfahrt ist es stickig und heiß,
dem Fahrer läuft in Strömen der Schweiß.
Es quietschen die Bremsen, von den Reifen qualmt Rauch,
die Glimmstengel der Männer im Bus qualmen auch.
Der Motor dröhnt stotternd, nicht alle sind froh
und noch zweieinhalb Stunden bis Manado !




Runde vierhundert Kilometer - wär' ja gelacht,
die sind doch in gut zehn Stunden gemacht!
Es naht das Ende - da steh'n wir im Stau,
Abgase der Lastwagen - mir wird ganz flau.
Leere Reisfelder brennen, die Luft ist grau,
das wird ewig dauern, ich weiß es genau !
Ich nicke ein - ist noch jemand froh ?
Nach elfeinhalb Stunden: MANADO !




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