Donnerstag, 22. August 2019

Baobabs, Billabongs, Bushfires: 10 Tage mit dem Springwood-Bushwalk-Club durchs wilde Kimberley

Früh am ersten Morgen (Treffpunkt 6.30 h) glänzt unser Guide Simon (33 Jahre jung, 'Kiwi') durch Abwesenheit. Als er kommt, findet keinerlei Begrüßung der 'Neuen' statt - schlechter Start.
Mit Verspätung starten wir als 20köpfige Gruppe  Richtung Derby, um dann weiter auf der Gibb-River-Road Staubstraße durch die wilden Kimberleys in den Bush zu fahren.


Neben den 5 Neulingen ab Broome gibt es eine junge Schweizerin, 24 Jahre alt und eine Engländerin, alle anderen sind Aussies; eine 10köpfige Gruppe hat gemeinsam gebucht:















Die Springwood-Bushwalker (SBC) sind 65 bis 78, der älteste Teilnehmer aus Neuseeland ist 80 Jahre alt.
Nach 5 Tagen entladen sich erste Spannungen, denn die SBC haben ALLES im Griff:
Aufräumen, Kochen, Spülen, Toilettengänge, Lunch - alles hat eine genau eingespielte Abfolge - wir Neulinge (4 Aussies, 2 Deutsche) haben es schwer … - Simon mit seiner unklaren Ansage ('… well, we'll stay a couple of hours more or less and see what's goin' on, folks') und seinem Kiwi-Slang macht das Leben auch nicht leichter … - man rauft sich zusammen im engen Bus ; ) Anything goes !



Die einzelnen Fahrtage verschwimmen im Rückblick. Daher an dieser Stelle nur Grundsätzliches, sowie ein Überblick und einen Highlight-Tag im Purnululu NP (Bungle-Bungles).
Die ersten fünf Tage verbringen wir entlang der Gibb River Road in verschiedenen Schluchten und an Bush-Camps ohne jegliche Zivilisation:








Windjana Gorge, Bell Gorge, Manning Gorge, Emma Gorge - gewandert wird jeweils 30 - 90 min. - es wird in Billabongs gebadet oder durch Schluchten geklettert. So sehen wir unterwegs auch Tiere wie kleine Süßwasserkrokodile im Tunnel Creek, 'Water Monitor' (Wasserechsen) im Abstand von 30 cm, aber ohne verfügbare Kamera in der Bell Gorge, Flughunde und Fledermäuse, Wallabys, 'Greenants' und jede Menge schöner Vögel, wie Kokabourra, Beeeater, Rainbow-Lorrakeet und Kakadus.







Geschlafen wird in 'Swags' - entrollbaren Segeltuchsäcken mit Matratzeneinleger und festem Plastikboden (eigener Schlafsack wird eingelegt), sowie Kopfklappe - sehr angenehm und praktisch !




Zwei Nächte verbringe ich so im Schutz eines dreistämmigen riesigen Baobab mit Blick in die Sterne.
Bis zur El Questro-Station sind wir absolute Selbstversorger; das heißt Essen und Getränke sind im Bus vorrätig und müssen von uns verarbeitet werden.

















24 Stunden mit dem SBC sehen ungefähr so aus:

5.00 h Aufstehen, Kaffeewasser/Teewasser kochen, frühstücken mit Müsli, angebranntem Toast, Früchten und Porridge (später geht es glücklicherweise aus) !
Aufwendige Spülprozedur: 'Prewash', 'Wash', 'Afterclearwash' in drei Schüsseln, Abtrocknen, Wegräumen.
6.30 h Aufbruch 1 - 3 Std. Fahrzeit zum nächsten 'spot' - 30 min. - 90 min. wandern, schwimmen, relaxen - Weiterfahrt bis ca. 13.00 h - Aufwendiger 'Lunch' mit frisch geschnippelten Zutaten für den Salat. Spülprozedur s.o.
14.30 h Weiterfahrt zum nächsten spot - 30 - 90 min. Aufenthalt - oft bis 'Sunset' - gemeinsames Feuerholz sammeln entlang der Straße. ('Awesome, guys, let's have some fun - we need wood for the campfire ! Everbody's goin' out to search for, please take the fat ones only !')


Zwischen 17.00 h bis 18.00 h Ankunft im Camp: Auspacken, 'Dinner-Vorbereitungen', also Schnippeln von Kartoffeln, Gemüse; das Kochen übernimmt Simon geübt, mit guten Ergebnissen ; )
So gibt es zum Beispiel: Lammfleisch-Barbecue mit Kuchen oder Reis-Hühnchen-Curry mit Apple-Crumble zum Nachtisch. Er kocht und backt immer auch am offenen Feuer, indem er in gusseisernen Töpfen mit Holzkohlebasis und Deckeltopping glühende Kohle aufhäuft - ansonsten mit zwei Gaskochern.




Ab 19.00/20.00 h Abendessen bei Sternenhimmel mit Stirnlampe auf maroden Miniklappstühlchen; Simon im Chefsessel mit Lehne und Armstützen. Spülprozedur s.o.
Ca.21.00/22.00 h ab in den Swag zum Schlafen.







Solcherart ausgefüllt ist oft kaum Zeit zum Duschen oder Waschen, geschweige denn Lesen oder Schreiben. Im Bus gibt es kein Rollsystem der Sitzplätze, aber einen täglichen Wechselzwang:
'First come - first succeed' - ein Beifahrerplatz neben Simon ist 'available for the quickest' ; )
Ich sitze dort einmal, um ein spezielles Gruppenfoto zu organisieren - dazu später mehr.





In El Questro-Station gibt es Komfort und erstmals auch wieder Alkohol zu kaufen.
Ein besonders 'Schmankerl' ist das 'Bush-Cinema' montags: Mit Cordula schaue ich mir auf der Wiese sitzend den Klassiker 'Jungle Book' an - herrlich !




Eine im Camp lebende Künstlerin verkauft selbst-designte T-Shrts: Zum 'Halfprice-Schnäppchen' für 30.-AUD erstehen wir jeweils ein Shirt mit Baobab-Motiv von CoraLee !





Nach zwei herrlichen Tagen in den Bungle-Bungles (Purnululu NP) kommen viele Fahrkilometer, also wenige Stopps. Am Lake Argyle, einem Stausee, auf dem wir eine hübsche Bootstour unternehmen, sehen wir 'Kurzohr-Felswallaroohs' und Wallabys, sowie Süßwasserkrokodile und Pelikane.






Über Kathrine und die 'Leliyn-Edith-Falls', wo wir einen letzten schönen Schwimmaufenthalt haben,
geht es im Endspurt bis Darwin, wo jeder an seinem vorgebuchten Hostel abgesetzt wird.
3900 km, davon ca. ein Drittel auf 'Dirt-Road', liegen hinter uns !
Cordula und ich sind im 'Crocodilly Inn' -  eine falsche Wahl - später mehr davon.



How to take a Group-Foto - for the Group and Erik in english ; )

On our way to the Bungles I saw a really beautiful very old Baobab-Tree directly beside the road and asked Simon for a stopp, but he pushed it on the way back, because there would be no time today and it would waste too much time aswell.

To make shure he would not forget, I noticed the time to the next Campsite and reminded him the evening before our drive back. I promised to organize a short stopp - for this, I gave a sheet of paper to everybody in the bus, to show exactly, where to take place in four rows in front of the tree.

To find the tree, I was sitting in front beside Simon and when we reached the scenery - I couldn't believe it - there was just a bushfire running along the road !
We stopped right behind the tree and the fire, hurried up to reach the tree, because the fire was coming closer fast, lined up for the Foto in front of the tree - in completely different way as shown on my plan ; ) and finally took two Fotos successfully !
Even Simon was excited of the tree and the bushfire nearby, so I'm shure he will stopp with his next Group again there for a Foto - hopefully this lovely tree will survive - as he obviously survived a lot of other bushfires before !





We didn't leave the place by bus, before Simon enjoyed to drive a double 200 m distance along and through the smoke of the fire - filming the scenery by his 'Go-pro'.
Even if some of the SBC were not keen on having this stopp in the beginning - in the end everybody enjoyed it a lot ; )
We couldn't hold the time of ten minutes, I promised, but this was more because of the fire, not because of the slow Group ; )

Enjoy the result here !!!


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