Sonntag, 16. Februar 2014

Der Weg ist ... manchmal auch anstrengend: Kräftezehrende Busfahrt von Dieng Bieng Phu nach Sapa


 

Dieng Bieng Phu ist nicht wirklich schön, hat aber doch einen schönen Markt und wir futtern dort eine halbe Ente mit Früchten zum Nachtisch - meine Kamera hatte ich ausnahmsweise mal nicht dabei. Ich teile mir ein Zimmer mit Matthias, 29 J. aus Berlin, den ich von der Busfahrt kenne.

Um 6.00 h morgens gehe ich mit ihm zum Busbahnhof. Im Minibus sind wir die einzigen Europäer. Die ersten beiden Stunden vergehen flott - die Straße ist gut.


Kaum Ortschaften - außer uns nur spärlicher LKW-Verkehr - gerodete steile Hügel - tief unten ein Fluss im engen Tal. Gegen 10.30 h ein Stopp für gut 40 Minuten: Seit zwei Stunden holpern wir mit 20 km/Std, über Baustellenstaubpiste - hier rollt nun der Bagger, wir müssen warten.





Gut weitere zwei Stunden geht es dann so weiter und es wird kalt und immer kälter. Um 13.00 h Mittagspause - das Essen sieht unappetitlich aus - kein Bedarf.
 
Anschließend fahren wir nur noch durch Nebelwände - gegen 16.00 h erreichen wir endlich Sapa - und sehen die Hand nicht vor Augen.
Das Hotelzimmer gibt es mit Heizdecke im Bett und 'Hot Aircon' - ist genauso bescheuert, wie es sich anhört - funktioniert nämlich nicht !


 

Erstmal gehen wir essen beim Chinesen: Mit Jacke und Schal, mit Heißluftöfchen auf Plastikstühlen gibt es ein gutes Rindfleisch, Ingwer, Gemüse-Gericht mit Reis; dazu heißes Wasser !




 



Auf dem Rückweg besorge ich eine kleine Flasche Wodka, der uns im Hotelzimmer aufwärmt ; ) Die Heizdecke ist Gold wert und wir hoffen auf das für den Samstag besser angesagte Wetter.




Noch immer ist es am Samstag kalt und neblig. Matthias beschließt mit seinem eingetroffenen Freund weiterzuziehen, sodass ich spontan beschließe aus dem nebligen Sapa zu flüchten, als mich an der Kirche um 8.00 h eine kleine Hmong-Frau mit Goldzahn am Ärmel zupft:
'Hello, cam wis me, trekking Hmong village, stay in my house, only 20 Dollar two days, one night ....' - und so lerne ich Mama Son kennen, die mir gleich ein Freundschaftsbändchen umbindet und mich später wieder an der Kirche treffen will.



Mama Son links ist der 'Boss'
Nach enttäuschendem Marktbummel - der große Samstagsmarkt findet, wie ich erfahre, hier gar nicht mehr statt - packe ich einen Tagesrucksack, lasse das Großgepäck im Hotel und bin um 9.30 h abmarschbereit an der Kirche - wer nicht da ist, ist Mama Son.

Dafür spricht mich sofort 'Sou' an und will mich abwerben. Sie ist 24 J., trägt ihren Säugling im Rückentuch und spricht prima Englisch. Ihre zwei älteren Kinder sind mit dem Vater zu Hause.
'My husband make the house and the children - the women are the boss, make the guidetours - men don't speak english !' Ich bin sehr beeindruckt - ihr Englisch hat sie nur von Touristen gelernt - sie kann, wie alle Hmong, weder lesen, noch schreiben.
Ich weise auf meine 'Verabredung' mit Mama Son hin - nach 40 Minuten Wartezeit beschließe ich jedoch mit Sou zu gehen.

Hübsch und clever: Sou


Ich trinke noch einen Kaffee an einer Ecke - da kommt plötzlich Mama Son und ist sauer ... - ich beruhige und schlichte den aufkeimenden Streit und Sou stimmt zu, dass ich mit Mama Son gehen solle.
Ich nehme an, dass da Alter und Rang eine Rolle spielen - noch ist Mama Son der 'Boss'.







Dann erscheint die Gruppe, die für die Verspätung verantwortlich ist: Steven, 26 J. aus Kalifornien in geliehenen Gummistiefeln, Annika (D), Ellen (NL) und Cath, libanesischstämmige Amerikanerin, die Outdoortekking mit 'schwierigen' Jugendlichen macht.
Gegen 11. 00 h laufen wir endlich los - mit von der Partie sind noch die herzliche Mama Chilli und die für sechs Kinder (mit dem 7. ist sie schwanger) jung wirkende Mama Mo.

Fortsetzung folgt ; )

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