Samstag, 10. August 2013

Am Ende Argentiniens; Humahuaca - Iruya - Salta

... und wieder besteige ich morgens den Bus, um nach Iruya, einem kleinen Dorf am Rio Grande zu fahren. Noch ahne ich nicht, dass mir neben der ersten halben Stunde auf der gut ausgebauten Ruta 40 siebenundvierzig Kilometer Staub-/ Schotterstraße bevorstehen, für die der Bus drei Stunden Fahrtzeit braucht.



Die Fahrt ist dennoch magisch: Erst erklettert der Bus einen 4000 m hohen Pass, dann sticht er in steilsten Serpentinen hinab ins Tal nach Iruya, wo ich gegen halbzwei bei heiß stechender Andensonne und im wahrsten Sinne staubtrockener Bergluft eintreffe.
Während ich Landschaft und Staub in mich aufnehme, können andere Fahrgäste komplett relaxen ; )




Der Bus wird schon erwartet: Die kleine rundliche Martha stürzt sich sofort auf mich, lächelt zahnlückig und drückt mir einen Zettel in die Hand: Für 40 Pesos ( 5.- Euro) kann ich bei ihr 'privado' übernachten.
Ich folge ihr und lande genau gegenüber der  'escuela infantil' in einem unscheinbaren Hinterhaus mit verschiedenen Wohnebenen. Das Dreibettzimmer ist sauber und die im anderen Gebäudeteil liegende Dusche mit 'Agua caliente' - also nicke ich ergeben und stelle den kleinen Rucksack ab, denn den großen habe ich in Salta gelassen.



Nach einer zweistündigen Siesta laufe ich zum Aussichtspunkt oberhalb des Dorfes. Die Häuser sind überwiegend aus Adobeziegeln gebaut, mit Wellblechdächern gedeckt, die simpel durch aufgelegte Steine beschwert sind.

 


Das Vorzeige-Hotel liegt oben neben dem Friedhof. Es gibt einen Tierarzt, eine Handvoll Läden, alle klein, düster, geschlossen, ein paar einfache Restaurants, die auch erst ab 19.00 h öffnen, eine Touristeninformation, die ein simples Faltblättchen bietet, eine kleine Kirche mit bauem Dach und jede Menge streunender Hunde.
Meine Kopfschmerzen kehren ob der stechenden Sonne zurück. Ich esse gegen 19.30 h im 'Viajero' ein leckeres Steak mit Salat für 30 Pesos, kaufe ein verstaubtes Rotweinfläschchen im Winzaden an der Ecke und mache mir einen ruhigen Abend auf der 'Terrasse' bei Martha.
WiFi gibt es hier natürlich nicht ; )
Obwohl ich eigentlich einen Tag bleiben wollte, nehme ich um 14.00 h am nächsten Tag den Bus. Das Tal zwischen den Felsen wirkt erdrückend auf mich und bei der Höhe und stechenden Sonne fühle ich mich außer Stande zu wandern.



Selbst die Rückfahrt ist spektakulär - das Rinnsal des fast ausgetrockneten Rio Grande wirkt rührend und die Kurven sind noch immer steil und nur schwer bezwingbar.
Bis Jujuy (sprich: Chuchuj, wie das ch in Buch) sind es sechs Stunden Fahrt; dort steige ich um in den Bus nach Salta, das ich gegen 22.30 h erreiche und bin dankbar, als ich nach längerer Odyssee bei Augusto, meinem hilfsbereiten Couchsurfer landen kann, den ich sogar aus dem Bett klopfen muss, weil der Schlüssel von Innen steckt.



Den nächsten Tag verbringe ich sehr erholsam bei 28 Grad und Sonnenschein mit Lucia, der netten 'ersten Geige' Augustos (sie spielt nicht nur bei ihm, sondern auch im Orchester von Cordoba die erste Violine ) beim Frühstück. Ich lasse einen Stadtbummel mit Museumsbesuch und Shoppingtour folgen (kaum verliere ich eine Schlafmatte, muss ich schon wieder einen Filzhut kaufen). Spät abends beschließen wir den Tag mit einem Barbesuch im Fünfergrüppchen und sind bis 1.30 h 'on the road'.




Am nächsten Morgen muss ich auch der hübschen Albino-Katze 'Fuza' lebewohl sagen - Augusto bringt mich noch zum Terminal und ich besteige den Bus nach Cafayate.

2 Kommentare:

  1. Liebe Sonja,

    ich hoffe es geht Dir gut und Du genießt Deine Zeit. Ich freue mich, dass Du mich an Deiner besonderen Reise teilhaben lässt. Liebe Grüße aus dem normalem Deutschland, alles Gute für Dich Verena

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  2. Paragliding, rafting this travel is plenty of new experiences !

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