Sonntag, 18. August 2013

Tangofestival in Buenos Aires


Nach dem Paraclide-Flop in La Cumbre erreiche ich nach comfortabler Nachtfahrt am frühen Morgen das 19 Millionen Einwohner zählende Tango-Eldorado Buenos Aires.
Ein 60 Minuten Suchmarsch bringt mich zum Hostel 'Obelisco', wo ich beim Einchecken erfreulicherweise die freundliche Cosette treffe (Schweizerin, 24 J.), mit der ich die nächsten beiden Tage verbringe.

 

Sie spricht besser Spanisch und gemeinsam schlagen wir uns im Dschungel der Buslinien durch zum Kunstmuseum, wo es 'graduito' den 'Kuss' von Rodin und einige andere interessante Exponate zu sehen gibt - selbst fotografieren ist erlaubt !
Nach einem Schnack im Café besuchen wir einen Saal, wo mit Bühne und Tanzfläche Vorführungen zum Tangofestival stattfinden. Die erste Gruppe ist ausnehmend gut - danach wird ein wenig tangoschmalzig mit viel 'corazon' gesungen ; )

 


Auf der Tanzfläche wird Tango Argentina getanzt und frau versucht sich mit drei verschiedenen Tänzern, wovon einer ein wenig zu herzlich wird (que linda un beso') und sofort die mailadresse fordert. Cosette verspricht ihm den 'Kuss' zu schicken - somit bin ich aus dem Schneider ; )

 

Der zweite Tag ist endlich sonniger und wärmer - wir fahren nach 'La Boca', das auf mich eher disneyhaft touristisch, denn authentisch wirkt. Dennoch schießen wir Fotos und finden einen tollen Straßentisch in der Sonne für ein Lomito-Sandwich mit Bier.


 


Solchermaßen beschwingt sitzen wir eine geschlagene Stunde im Busstau, bevor wir in 'Palermo' vorbei am japanischen Garten zum 'Museo de bellas artes decorativo' gelangen, das leider weniger Jugendstil, als erhofft bietet. Ein Eis beim Bummeln und laufen, laufen, laufen.
Im alten Palermo an einem hübschen kleinen Platz beschließen wir den Abend, bevor wir ziemlich müde vom vielen Laufen zurück zum Hostel fahren.

 





Tag drei ist erstmal Ausschlafen angesagt: Noch immer keine Couchsurfer in Sicht, werde also im Hostel bleiben. Postkarten schreiben, mails checken etc. und nachmittags zur Tango-Lektion um die Ecke.
Fernando ist ein absolut smarter und perfekter Lehrer - es tanzt sich wie von selbst mit ihm - leider kommt frau nur selten in den Genuss, weil - wie immer - Frauenüberschuss herrscht.




Nach zwei Stunden habe ich vor allem eins gelernt: Mit einem guten Tänzer ist Tango Argentino sicher leicht zu lernen und herrlich - mit einem schlechten 'Führer' hat frau keine Chance auf Fortschritte. Das 'learning by doing' macht jedenfalls Spaß und ist ganz anders, als die verschulten Kurse in Europa.



Anschließend fahren wir zur 'Usina del arte' in La Boca, einer ehemaligen Fabrik, die sehr schön zur Kulturhalle hergerichtet wurde. Neben einer 'Van Gogh' - Drucke - Ausstellung hören wir ein tolles Tangokonzert und sehen ein Profi-Tangotanzpaar, dass ich sogar filme, aber leider wiedermal zu unfähig bin, so dass der vermeintliche Film nur Anfang und Schlussposition zeigt ; (
Das Tangoerlebnis hier ist jedenfalls das Highlight, ohne das die Stadt bloß eine Großstadt, wie jede andere wäre.

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