Nach den Trekking- und kayakerlebnissen bin ich begeistert ein chinesenfreies Luang Prabang vorzufinden: Das Chinesische Neujahrsfest ist vorbei - und somit auch die gelbe Flut. Eine Handvoll Franzosen, Briten und Deutsche genießen die Ruhe und ich bleibe noch einen Tag zum Ausklang.
Ich bummele durch die hübschen stillen Straßen, sitze lesend am Fluss, kaufe in spontaner Wahnsinnstat einen der tollen handbestickten Bettüberwürfe auf dem Nachtmarkt und schlendere ein letztes Mal in völliger Dunkelheit mutterseelenalleine über den Phou Si Tempelberg und schaue auf die erleuchtete Stadt herab.
Mekong-Seegras wird getrocknet |
Am nächsten Morgen verlasse ich schweren Herzens die Stadt gen Norden um in 5-stündiger Fahrt nach Nong Khiaw zu reisen. Dort besteige ich das vollgequetschte Boot nach Muong Ngoi Neua, dem heißen Geheimtipp unter Travellern. Hier soll es noch Dorfidylle pur geben.
Die Bootsfahrt führt durch hügelige Flusslandschaft - hat allerdings doch erheblichen Wiederholungscharakter: Bambus, Teakholz, Bananenstauden auf Hügeln so weit das Auge reicht.
Die harten Holzsitze am Boden sind ziemlich unangenehm, so dass ich nach einer Stunde dankbar das Ende der Fahrt hinnehme. 20 Traveller stürmen die steile Treppe am Flussufer hoch und suchen Unterkunft. Nach dem dritten 'full' habe ich Glück ein schönes sauberes Zimmer zu erwischen - das letzte im Haus ; )
Noch immer gibt es nur eine Staubstraße mit Seitenwegen und keinerlei Internet - aber die Guesthäuser sind zahlreich, drei Restaurants mit Flussblick warten mit bunten Bambuslaternen, verschiedenen Currys und Beerlao auf und seit 6 Monaten hat das Dorf Stromanschluss und eine holprige Straßenverbindung zu anderen Orten.
Bomben aus dem Vietnamkrieg |
Nur drei Wege führen aus dem Dorf heraus: Einer nach links den Fluss rauf, einer geradeaus zum nächsten Dorf und einer nach rechts zum Schulgelände, wo ein sportlicher Wettkampf verschiedener Dorfschulen in Volleyball stattfindet, bei dem alle laut und engagiert bei der Sache sind.
Wettkampf im Grünen |
Entlang der Dorfstraße werden handgewebte Seidenschals, Kleinkrämerwaren und Bücher verkauft. French, English, German und Netherlands ist zu haben - kein Chinese - schau an, schau an ; ) Natürlich sind es von Travellern mitgebrachte Bücher, die entweder 2:1 getauscht werden können oder eben verkauft werden.
Seidenschals handgewebt |
Nach zwei erholsamen Nächten und einem geruhsamen Tag am Fluss ergattere ich im nächsten Bootsreiseabschnitt den Luxussitz mit Lehne vorne und sehe 4 Stunden die Flusslandschaft des Nam Ou vorbeiziehen. Mühsam kämpft der Motor gegen die Strömung an - eine Fahrt, die nur in der Trockenzeit möglich ist.
Erst gegen 14.00 h erreichen wir Muong Khua, wo ich ein Zimmer mit Shelly, 29 J. aus Tenessee teile - die allerletzten Kip sind abgezählt - um dann in weiteren 5 Busstunden Fahrt - da die Abfahrtszeit keiner sicher weiß, warten wir ab 7.00 h an einer Dorfkreuzung - der Bus kommt um 10.40 h ; ) - endlich die vietnamesische Grenze zu erreichen und nach Dieng Bieng Phu zu gelangen.
Matthias und Shelley - warten auf den Bus |
Tja, was waren die 'Highlights' in Laos ?
Für mich eindeutig noch immer Luang Prabang, aber auch die Höhlen, Felsen- und Flusslandschaften, die sich durch ganz Laos ziehen, sowie das Trekking und die Begegnung mit den Khmu-Kindern am Lagerfeuer. Weder Strände, noch kulinarische Besonderheiten gibt es hier; aber noch immer ruhige beschauliche Orte und gelassene freundliche Leute, die im Service derart gelassen sind, dass frau sich ihre Karte selbst holen, am Tresen selbst bestellen und nach dem Essen auch dort selbst bezahlen muss, während die Bedienung Fingernägel feilt, am I-pod spielt oder Baby sittet. Oft hatte ich den Eindruck, wenn ich ohne zu bezahlen ginge, störte es auch niemanden ; )
Wat Paphaisanayakhet |
Gekauft habe ich trotz Platznot einen Handrucksack, wo jetzt die 'Mitbringsel' reinpassen, bevor ich halt wieder ein Paket versenden muss - seufz !
Alles ist gut - auf nach Vietnam !
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen