Waren es vor 10 Jahren eine Handvoll europäische Reisende, die sich erfreut ob der Idylle aufs Fahrrad schwangen oder zu einem Dorf wanderten; sind es heute chinesische Großfamilien mit Oma, Opa, Kind und Kegel in entsprechenden Autos. Gerne reisen sie auch in Kleinbussen in der Gruppe an.
Gesichtsvermummung, Sonnenbrille, Sonnenhut und Kamera mit 'Zielfernrohr' sind die Mindestausstattung - die Damen tragen dazu gerne mal glitzernde Highheels und das Pekinesenhündchen auf dem Arm.
Sie sind laut, sie werfen mit Geld um sich, sorry, - sie sind mir unsympatisch !
Kleine Anekdote beim Fahrradverleih beobachtet:
Eine Chinesin fragt gegen 17.30 h was die Ausleihe kostet - ein Schild weist pro Tag 15.000 Kip aus. 'Now ? Ten' , sagt der Mann - 'Ten Dollar ?', fragt die Frau. 'No Dollar, Kip', sagt er kopfschüttelnd. 'Ten Dollar, ok ?' , fragt die Schnepfe wieder. 'Please', sage ich daneben stehend, ' he told you 10.000 Kip - we are in Laos, they pay with Kip!' 'Oh, Kip' - sie schaut von mir zu ihm ... - er grinst und nickt.
Das nächste Mal wird er ihr wahrscheinlich 10 Dollar abknöpfen, denke ich - ob ich die dann auch zahlen darf ?
Als ich nach 5 stündiger teils zügiger (neu ausgebaute Straße), teils ausgesetzter Fahrt (Warten in der Baustellendurchfahrt = 1 Stunde; dann mit Vollgas durch die rote Staubpiste ) Luang Prabang erreiche, schmeist der Minibusdriver uns an der Busstation raus: 'Take a Tuk-Tuk ...'
Das Tuk-Tuk bringt mich zum 'Paphai' Guesthouse, das ich als 'mein Guesthouse' gegenüber dem hübschen kleinen Wat Paphai mit blühender Bougainvillea-Torbogenhecke in Erinnerung habe. Der Tempel ist eingerüstet - der Blütenbogen verschwunden bis auf zwei gestutzte Büsche rechts und links - seufz !
Die nette alte Lady von damals lebt jetzt in Vientiane - die Tochter treffe ich beim Mittagsschläfchen an ... - 'today full' , teilt sie mir mit. Ich verspreche morgen wiederzukommen und finde nach drei Fehlversuchen (Preise zwischen 20 - 40 Dollar !) ein hübsches ruhiges Zimmer für 100.000 Kip im 'Namsok3' ganz in der Nähe.
Automatisch spaziere ich zum Berg und besteige wie beim ersten Mal den Tempelberg durch den seitlichen hinteren Aufgang - ein Mönch wartet oben schon zum Plaudern und weist mich auf den `Footprint' hin - nach höflichem Wortwechsel ein Foto - 'Kap chai lai lai' ... - wo ist 'mein Buddha' ?
Beim Weitergehen soll ich Eintritt zahlen - ich drehe nochmal rum, vermisse hier eine Figur, finde stattdessen andere, nagelneue, ausdruckslose Plastikfiguren - an der Stelle, wo er sein müsste, ist nur noch ein großer Fels - leise Panik ergreift mich, als ich ihn plötzlich in einem höheren versteckten Winkel eingezwängt liegen sehe: Frisch vergoldet, der Sockel unnötigerweise rot gestrichen; aber eindeutig 'mein Buddha' !
Ich bin froh ihn zu sehen und verweile - aber das 'Feeling' stellt sich nicht ein - die Ruhe fehlt (überall höre ich ostdeutsch, netherlands, chinesisch ... ) und auch ich bin offensichtlich eine andere - dennoch freue ich mich ihn gefunden zu haben - sein Lächeln wirkt noch immer beruhigend auf mich ; )
Relativ abgehärtet ob des Trubels laufe ich ganz rauf und genieße den Blick auf 'Mekong' und 'Nam Khan' eine Weile, bevor ich wieder auf der anderen Seite absteige.
Die riesigen Frangipani-Bäume haben ihre Blüten bereits alle verloren und strecken völlig kahl ihre Äste gen Himmel - die Pforten des Museums schließen gerade - morgen ist auch noch ein Tag ...
Spontan lasse ich mir eine Fußmassage verpassen und schaue danach beim Sonnenuntergang am Flussufer vorbei ... - und esse eine hiesige Spezialität: Crispy Mekong-Algen mit Sticky Rice und Chilli-Paste.
Abends bummele ich über den Nachtmarkt, der noch genauso schön ist und noch immer günstige, verhandelbare Preise hat. Und wieder kann ich die schöne Bettüberdecke wegen Platzmangels nicht kaufen - dafür eine leichte dünne Baumwollhose als Ersatz für die in Ayutthaya entsorgte ; )
Am nächsten Tag bummele, radele, frage ich mich durch Luang Prabang, um die beste 2-Tagestour-Option herauszufinden - ein schier aussichtsloses Unterfangen, weil die Anbieter nur hübsche Farbdrucke haben, aber auf Nachfrage selbst nicht so recht wissen, was sie anbieten.Trekking zu einem Hmong-Village, Kayaktour, Elefantenritt, Wasserfall, Pak Ou .... - und alles soll um die 100 Dollar kosten - chinesische Preise eben !
Schließlich buche ich das, was bei 'Green Discovery' schon mit fünf Leuten gebucht und somit 'available' und bezahlbar ist: 3 Tage - 2 Nächte - Trekking- und Kayaktour am 'Nam Xiang' für 120 Dollar - 'all inclusive' (Transport, englischsprachiger Guide, Übernachtungen im Khmu- und Hmong-Dorf, Essen, Kayak und Rücktransport)
Mein Großgepäck lasse ich im Guesthouse, kaufe einen neuen Tagesrucksack (der alte hat keinen funktionierenden Reißverschluss mehr), packe Zahnbürste, Wechselklamotten und Kamera ein und harre der Dinge am nächsten Morgen.
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