Wo das Warten endet, beginnt die Geduld !
FREITAG: Nach der Rückkehr von Waiheke Island, nach dem vergeblichen Versuch ein Päckchen abzuholen, das einfach noch nicht da ist; nach dem erneuten Umbuchen des Straybus von Sonntag auf Dienstag - beginnt zwangsläufig das Sich-ins-Unabänderliche-fügen. In Parnell finde ich ein hübsches Geschäft, in dem Ingrid Wang - chinesische Neuseeländerin - an einem riesigen Projekt arbeitet: Auf riesigem Format bannt sie 100 asiatische Gesichter in Öl - goßartig ! Ich darf eine Weile zuschauen und verspreche wiederzukommen.
Auf einem nachmittäglichen Spaziergang genieße ich Sonne und Frühlingsblumen und bin immer wieder fasziniert von den riesigen alten Bäumen im Albert Park. Ich kreuze das Universitätsgelände - schick modern bis holzhäuschenantik - und erreiche das große in einem Parkgelände liegende Museum, das nun um 17.00 h gerade seine Pforten schließt. Über den 'Lovers Walk' gehe ich zurück - das Museum läuft nicht weg ; )
SAMSTAG: Letzte Hoffnung, letzter 'call' - nein, kein Paket ... - also auf zur Kunst. Heute ist es museumsgerecht kühl und wolkig. Dennoch bleibe ich nach dem Frühstück zeichnenderweise im Park hängen. Dann verbringe ich mehr als zwei Stunden im Museum, das schön aufgemacht ist und ein breites Spektrum bietet: Neuseelands Geschichte, Naturkunde, Vulkanologie, Maorikunst, südamerikanische Keramiken und Schnitz-, Flecht- und Webkunst aus ganz Ozeanien.
Die Maorikunst ist insgesamt doch sehr eintönig - die Figuren gleichbleibend fratzenhaft düster - alle Figuren tragen Keulen oder halten die Hände um den Bauch gelegt, als läge das letzte Mahl besonders schwer im Magen. Die schillernden Muschelaugen im dunklen Holz untermalen die furchteinflößende Wirkung.
Durch Parnell trete ich den Rückweg an. Hier gibt es reichlich Kunstgalerien, die Schönes zu bieten haben und ich schaue auch nochmal bei den '100 Gesichtern' vorbei - zwei weitere sind hinzugekommen ; ) Ich gönne mir einen Cappucchino mit 'Scone', einer Art herzhaftem Käsemuffin, laufe dann zurück und schaffe es gerade vorm einsetzenden Regen bis zum Hostel.
SONNTAG: Das Wetter ist schön - also nochmal ein Ausflug nach Devenport unternehmen ? Als ich um die nötigen zwei Nächte verlängern will, ist mein Bett schon wieder verbucht - nach dem Motto: 'Zahl gestern - schlaf morgen' ! Für einen Umzug in ein Vierbettzimmer soll ich schon wieder mehr bezahlen ... - ich checke aus und wandere Richtung Hafen, wo ich im 'Queensstreet Backpackers' günstiger unterkomme, aber noch nicht ins Zimmer kann.
Ich erwische die 10.30 h - Fähre nach Devenport und erklettere erstmal den ortsüblichen 'Mount' - einen alten grasbewachsenen Vulkankegel. Der Ausblick ist absolut lohnenswert und weiter, als gedacht. Die Wolken werden weniger dicht und gegen 12.00 h ist es schon angenehm warm. Ich unternehme einen Rundgang durch die Spielzeugholzhäuschenstadt. Frau fühlt sich in die 50er/60er Jahre versetzt was das Ambiente angeht - bloß die Preise sind erschreckend futuristisch. Ein ausgiebiger Strandbummel bis zu einem Fischersteg, Schläfchen am Strand, Kaffee in der Sonne - um
17.45 h bringt mich die Fähre zurück zu den Glaspalästen Aucklands ins dritte Jahrtausend.
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