Mittwoch, 18. September 2013

Alles Banane - oder: Raus aus Auckland zum Nordkap Neuseelands


Tja, Freunde nach der 'take three - pay fourhundred' - Erfahrung sage ich mir wirklich es ist egal, wo du zu sparen versuchst; wenn du nicht damit rechnest, erwischt es dich kalt !
Also - was gibst du - was hast du: Shopping down under !


... und dabei entdecke ich sie: Hier also verhökern sie die eingesammelten Bananen - einzeln !



Am ersten Tag in Auckland sondiere ich Möglichkeiten; dann müssen Entscheidungen getroffen werden. 1. Kein Couchsurfer in Sicht, also raus aus dem noch teureren Auckland.  2. Kein Reisegefährte mit Mietautoteilhabe in Sicht, also Hop-on-Hop-off-Busse checken.    3. Keine Kamera die nächsten 10 Tage, also nach günstiger Alternative schauen.
Am ersten Tag bei einem Spaziergang zum Hafen treffe ich auf Rollstuhlfahrer 'Dreadlock-Johnny' - wasserblaue Augen, rote Dreadlocks gibt Kurse nach Rudolf Steiner und lädt mich ein ihn ins kostenlose Kunstmuseum zu begleiten. Zu viert (der Chinese Troy und Lauren, Amerikanerin aus dem Hostel) schauen wir uns eine ganz nette Ausstellung an, bei der der Maori-Anteil am interessantesten ist.
Als ich höre, dass er am nächsten Morgen gen Norden fährt, hätte ich beinahe zugesagt mitzukommen - aber da hoffte ich noch auf positive Päckchennachricht und sage ihm ab.
Am zweiten Aucklandtag gibt es den Rundumschlag: Mit Stray-Bus buche ich das Hop - on/off-ticket für ganz Neuseeland für 848.-NLD - ich kaufe eine simple Fuijfilm-Kamera, eine neue Waschtasche/ Zahnbürste ; ) und hole mir spontan für die Vorpremiere von 'Wicked' , Musical, ein Ticket - alles Banane - es lebe der Konsum !
Früh am dritten Morgen um 7.30 h sitze ich bei wolkenbruchartigem Regen im Stray-Bus nach Paihia. Von der Landschaft sehen wir nichts - also plaudere ich auf dem Beifahrersitz sitzend mit 'Müsli', dem Busfahrer, der schon alles gemacht hat ... - aber das ist eine andere Geschichte und muss ein anderes Mal erzählt werden.



Die kurze Waldwanderung an der Strecke fällt aus wegen Dauerregen und gegen 13. 00 h erreichen wir das beschauliche Paihia - auch bekannt als 'Bay of Islands'. Wir sehen noch nicht mal den Horizont, geschweige denn die Inseln; aber mit Chris, 28 J., dem gepiercten Schlapphosen - Schlurfer aus UK, unternehme ich trotz nun wenigstens schwächerem  Regen eine dreistündige Wanderung im Primärwaldstreifen entlang einer Golfrange bis zu einem Mangrovenfluss.


 
Die Bäume sind beeinduckend und andersartig; neben riesigen Baumfarnen sehe ich nie vorher gesehene Arten und viele mit weiß-grünlichem Flechtenbehang. Unzählige Vogelstimmen sind zu hören; sehen können wir nur den kleinen frechen 'Fantail' oder auch 'Tirairaka' auf Maori, der, wie der englische Name schon aussagt einen wunderschönen langen gefächerten Schwanz aufweist.
Pünktlich zur Dämmerung um 18.00 h sind wir zurück und während er im x-Base verschwindet, bin ich dankbar mein hübsches ruhiges Vierbett-Einzelzimmer im 'Peppertree'-Hostel gegenüber beziehen zu können. Die Küche hier ist nach den Hostels in Südamerika ein Erlebnis: Nicht nur saubere Teller und Töpfe, sondern auch noch ein komfortabler Elektrogrill, ein Toaster, Heißwasserboiler für Instantkaffee, sauberer großer Kühlschrank und .... und, und ! Brian, der Hostelwirt ist ein netter Kerl und hilft mir mein Kreditkartenproblem zu lösen - über meine Bananenzahlung zeigt er allerdings nur humorvolle Häme: ' ... such a nice german girl ... - helps us to keep the country in good condition !'

 


Am nächsten Morgen lacht die Sonne vom blauen Himmel und ich begebe mich auf 580 km -Trip (Hin- und Rückfahrt) zum 'Cape Reinga', dem nördlichsten Zipfel der Nordinsel, wo 'Tasman Sea' und 'Pacific Ocean' zusammentreffen. Es ist toll nun endlich die Landschaft zu sehen - so weit das Auge reicht überwiegend hügeliges Farmland mit - nein, nicht Schafen, sondern Rindern ! (Trendwende der letzten zehn Jahre ).

 


Nach einem Kaffeestopp erreichen wir gegen 11.00 h den 'Ninety-Mile-Beach', einen schnurgeraden, festsandigen Strand entlang der Westküste, den der Bus auf dem Sand entlangheizt . Weder Möwen, noch in den Dünen lebende Wildpferde nehmen wirklich Reißaus - offensichtlich sind sie Fahrzeuge gewöhnt.

 

Fast am Ende des Strandes nach ca. einstündiger Fahrt erreichen wir durch einen seichten Zufluss fahrend die Riesendüne 'Te Paki' und halten zum Sandsurfen: Bodyboard unterm Arm, barfuß die steile Düne hochkraxeln, bäuchlings drauflegen und ab geht die Post ... - beim ersten Versuch dreht sich mein Brett unten und ich lande im seichten Wasser - solchermaßen gesandet und gewässert ist mein Ehrgeiz geweckt. Weitere drei Abfahrten lassen mich unten perfekt durchs Flachwasser gleiten und machen tierisch Spass - und schon geht's wieder im Bus weiter zum Cape Reinga.

 


Vom Parkplatz aus laufen wir in Schleifen runter zum winzigen Leuchttürmchen und haben den gigantischen 360-Grad-Blick in drei verschiedene Buchten. Ein Meeresbereich ist tatsächlich von weißen Kräuselwellen, die gegeneinander laufen durchzogen: Der Zusammenprall der zwei Meere !
Nach diesem Highlight und der erfreulichen Bewegungspause ist die Rückfahrt natürlich wieder lang. Den Kauri-Forest haken wir um 17.00 h in viel zu kurzen 20 Minuten ab: Ein Holzsteg führt zwischen riesigen, nur hier vorkommenden, kerzengerade wachsenden Kauri-Bäumen hindurch, deren Rinde grau-bräunlich-vielfarbig, aber fast plastikartig glatt ist. Erst sehr weit oben setzt der Baum knorrige dicke Zweige an - ein besonders altes Einzelexemplar steht 90 km entfernt an der Westküste.
Viel gesehen, aber auch viel gesessen und wenig gegessen - zurück im Hostel bereitet Steffen aus Stuttgart gerade seinen selbst gefangenen 4,5 kg 'Snapper' in Bananenblätter gewickelt auf dem Grill zu und ich lasse mich gerne zum Mitessen einladen. Mit von der Partie sind noch drei Deutsche und ein Amerikaner - die Tischkonversation findet auf Englisch statt ; ) Es wird ein lustiger Abend - auch zu sechst packen wir nicht alles aufzuessen und um 23.00 h falle ich ins Bett !

1 Kommentar:

  1. Nice to read better mood. Is it a consequence of spring coming. It could give nice hopes of warmness.
    I wish you nice pictures with your new fujifilm.

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