Die letzten schönen Fotos, z.B. ein herrlich blaues 'Schlösschen' mit weißen Balkonen, schieße ich vom Café oberhalb des Hafens, wo ich Postkarten schreibe - dann schlägt das Wetter um - und das Schicksal zu ... !
Rathaus an der Plaza Sotomayor |
Es wird zunehmend kalt und windig, daher beschließe ich meiner Erkältung nicht weiter Vorschub zu leisten, sondern im Hostel auszuruhen. Als ich um 15.45 h keine 20 m vom Hostel entfernt bin, geschieht es: Ein normal gekleideter junger Mann, den ich in der Gasse vorher passiert habe, kommt von hinten ohne dass ich ihn höre, reißt mir den Beutel von der Schulter und obwohl ich ihn anschreie und den Beutel zunächst festhalten kann, ist er stärker und rennt mit ihm davon. Ich stehe fassungslos da - es waren nur Sekunden!
Beutel-Inhalt: Meine KAMERA, Reiseführer, Tagebuch und Adressbüchlein, geschriebene Postkarten, die Lesebrille (schon die zweite), ein Stadtplan und eine Wasserflasche.
Als ich keine drei Minuten später im Hostel die Polizei rufen lasse, braucht diese eine volle Stunde, bis sie erscheint. - Der Beamte begrüßt den Hostelier mit Handschlag, würdigt mich keines Blickes, schreibt vom Pass meinen Namen ab, lässt sich emotionslos meinen Bercht dolmetschen und verschwindet wieder - er werde für die Versicherung etwas aufschreiben, das ich an der Wache abholen könne.
Tja, meint der Hostelwirt nur, das komme hier jeden Tag vor, aber Chile sei sicher - bloß Diebstahl - keiner halte einem hier Pistole oder Messer vor, wie in Argentinien oder Brasilien - aha - na, meine Erfahrungen waren dort durchweg positiv !
Am nächsten Morgen ist meine Erkältung eher schlimmer - die Laune auch - nichts wie weg hier, das Nachtbusticket nach Pucón ( sprich: Pukon ) ist schon gebucht.
Das Thema 'Raub' - typisch für Südamerika - habe ich jetzt also auch 'abgehakt' - da kann ja eigentlich nichts mehr schiefgehen. Als ich mich am nächsten Tag aufraffe den Wisch bei der Polizei am anderen Ende der Stadt abzuholen, nehme ich den 612er Bus, der steil den Hang rauf und dann immer den Hang entlang die unglaublichsten Viertel passiert: Ausgebrannte, halb zerfallene Häuser (2010 war hier ein Erdbeben) ebenso, wie entlang der Via Alemana ordentliche Häuser mit Vorgarten.
Den Rest des Tages verbringe ich im Bett und freue mich auf die nächtliche Busfahrt: Im Bus ist es nämlich immer kuschelig warm ; ) und die Wetteraussichten sind leider schlecht.
Anmerkung: Die gezeigten Bilder sind vom Vortag - von wenigen zwischengespeicherten Bildern abgesehen, ist ab Cafayate alles unwiderbringlich weg !
difficult to imagine that close to this sunny Valparaiso it can be so cold !
AntwortenLöschenBloß weil dir in Brasilien und Argentinien nichts passiert ist, heißt das nicht, dass es da sicher ist. Mit der Vorstellung, dass in Lateinamerika europäische Verhältnisse herrschen bist du gewaltig auf dem Holzweg. In Reiseführern bekommst du kein realistisches Bild, da musst du dich schon weitgehender informieren. Aber du kannst gut schreiben, deshalb würde ich dir gerne ans Herz legen über die Länder die du schreibst auch eingehend zu recherchieren, damit du ein realistisches Bild bekommst. Und vor allem die Sprache lernen!
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