Mittwoch, 7. Mai 2014

Reiserückblick: Der allerletzte Blog mit Statistik & Co

Da bin ich also: Zurück zu Hause im mitunter kühlen Mai - aber herrlich wieder mal in der eigenen Hängematte zu schaukeln, im Garten dem Unkraut den Garaus zu machen, zum Einkaufen zu radeln oder einfach mal wieder selbst etwas zu kochen ; )
Die Reise war zu 100 % erlebnisreich, zu 70 % eine echte Freude, zu 40 % anstrengend und zu 5 % umwerfend toll (meine PERFECT DAYS !)

Aufmerksamen Lesern wird aufgefallen sein, dass die 'Perfect Days' gegen Ende deutlich seltener wurden, was verschiedenen Umständen zuzuschreiben ist:
1. Die Reiseunterbrechung (Trauerfall) im März
2. 'Unfall' in und 'Mitbringsel' aus Indien
3. Allgemeine Ermüdungserscheinung nach zehn Monaten

Das mitgebrachte 'Maskottchen' aus Indien nennt sich 'Lambliasis', ist ein winziges Amöbentierchen und hopst vermutlich seit Wochen durch meinen Darm und nimmt mir noch immer jegliche Kraft. Weitere drei Wochen werde ich Antibiotika schlucken müssen, um es tot zu kriegen !

 Karte - Welt - 7,874 x 5,605 Pixel - 4.63 MB - Urheberrecht : NGII.GO.KR

Nun ein paar Daten und Fakten zur Reise:
Insgesamt war ich vom 7.7. 2013 - 1.5. 2014 genau 300 Tage (inklusive der 13 Tage Unterbrechung in Ffm. ) unterwegs. In dieser Zeit war ich mit 14 Flügen in 10 Ländern jeweils 4 bis 6 Wochen unterwegs. Von Brasiliens traumhaft schönem Südosten über Argentiniens Norden und das unvergleichliche Buenos Aires nach Chile ging es per Bus immer über Land oft im komfortablen Nachtbus. Per Guppenbus war ich in Neuseeland von Nord nach Süd unterwegs. In Australien fuhr ich mit Mietauto durchs rote Zentrum und die Great Ocean Road von Adelaide bis Melbourne, erkundete Tasmanien in 10 Tagen Minibustour und verbrachte traumhafte Naturtage in den Blue mountains und in Sydney. Von Bangkok aus reiste ich per Zug und Bus gen Süden, machte Inselhopping in Koh Tao, Koh Phangan und Koh Phi Phi, kletterte in den Kalkfelsen Krabis und krabbelte durch Höhlen im Khao Sok NP. In Laos genoss ich die 1000 Islands bei Pakse und den Mekong, das Trekking und die Tempel in Luang Prabang. Vietnam bezauberte mich mit hinreißender Seide in Hoi An, beeindruckte mich mit lebendiger Geschichte und zermürbte mich mit Nebel und Regenwetter in Ha Long Bay. Indien versteckte seine Sundarban-Tiger, schockierte mit Lärm, Dreck und Gestank, belohnte mich mit Bodhgaya und Sanchi, verlangte mir alles ab (Geduld, Ausdauer, Überlebenswillen) und schenkte mir die Einsicht, dass 3 Indienbesuche für ein Leben genug sind. England versuchte mich mit freundlichem Wetter und netten Leuten zu versöhnen - allein der Körper war nicht mehr willig und auch der Geist mittlerweile zu schwach ... - so ist es letztendlich schön heimzukehren, Freunde und Familie wiederzusehen und den Frühling im eigenen Garten zu genießen.

Auf meiner Reise habe ich bei sieben Couchsurfern übernachtet - in ca. 81 Hostels/Hotels geschlafen, habe ca. 17 Nächte in Bussen/Fliegern verbacht und fünf Nächte im Outback auf dem Boden unterm Sternenhimmel oder im Auto geschlummert.
Ich habe unzählige nette Leute kennengelernt und hoffe mit einigen in Kontakt zu bleiben.
Brasilien und Australien sind meine Top-Favoriten, die ich auf jeden Fall ein weiteres Mal bereisen möchte .... -

 

Das wichtigste beim Reisen ist die gute Laune ... - aber um die Aufrecht zu erhalten sind vor allem drei Voraussetzungen nötig: Intakte Gesundheit - nette Gesellschaft - gutes Wetter ! Dann folgen Erlebniswert (Natur/Stadt), Unterkunft, Essen und Ruhe-/Lärmfaktor ...   
Wenn die drei erstgenannten Faktoren gleichzeitig nicht stimmen wird es anstrengend - wenn alle sieben Faktoren stimmen ist es ein PERFECT DAY ; )

Über meine Reise habe ich 109 Blogs geschrieben und mit Bildern versehen, was mir stets Spaß gemacht hat; war es doch eine Art Aufarbeitung des gerade Erlebten. Ich hoffe, dass es auch meinen Lesern gefallen hat ... - im Hinterkopf habe ich schon ein paar neue Länder für meine nächste Reise .


Das tollste am Reisen ist gerade das Immer-unterwegs-sein, 'keep going' - egal, welche Steine im Weg liegen; da lernt frau automatisch Geduld, Ausdauer und positives Denken ; )
Der schlimmste Wolkenbruch kann sich in ein schönes Erlebnis verwandeln, wenn liebe Menschen frau von der Straße auflesen. Der traumhaft schöne Sonnenuntergang kann über eine 'anstrengende' Zimmerpartnerin hinweghelfen. Ein kaltes Bier mit Blick aufs Meer lässt die 12stündige Zugfahrt vergessen. ... und fühlt sich frau mal allein hilft ihr immer ein gutes Buch  ... - es gibt überall viel zu entdecken: Wir müssen nur losgehen !


 

1 Kommentar:

  1. Liebe Reisenomadin,
    toller Blog, dein Schreibstil erste Sahne (war als Deutschlehrerin zu erwarten).Habe den Reiseblog mehrmals gelesen und beneide dich um die tollen Erlebnisse und Begegnungen. Bewundere deine Zähigkeit und Ausdauer.. die meisten Touris hätten nach deiner Knieverletzung wohl frustriert die Reise abgebrochen. Das du nur 5% Perfect Days hatte, liegt wohl an deinen hohen Anforderungen an diese.
    P.S. Dein Blog hat grosses Fernweh in mir entfacht.
    Gruss Helmut...der Weltenbummler in Spe.

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