Ich möchte fortan nicht jede Etappe beschreiben, denn das könnte öde werden.
Die 17 Km nach Calbe waren so abtörnend zu radeln; dazu Gegenwind und schwarze Gewitterwolken, dass ich am Bahnhof Calbe-Ost in einen Zug sprang und gegen 12.00 h - 60 Km wegmogelnd in 24 Minuten nach Magdeburg gelangte - immerhin: Dort schien die Sonne !
Ich hatte Lust auf Kaffee, Kunst, Kultur und wollte mich mal wieder ins Leben stürzen - leider Fehlanzeige ! Dom, Johanniskirche geschlossen, Führung im Hundertwasserhaus - nicht vorhanden.
Hotels: Nichts unter 70.- Euro, denn Pensionen und Privatadressen vermieten nicht ! Selbst die Jugendherberge sollte 45.- plus 11.- Euro Beitritt kosten ....
Tja, was soll ich da hier ? Also werde ich ein 2-Stunden-Sightseeing machen und dann die 13 Km durch Hafen- und Industriegebiet zum Barleber See radeln, wo es einen hübschen Campingplatz gibt.
Corona-Kunst |
Ich trinke also zunächst im Innenhof der 'Grünen Zitadelle' (Name verwirrend, denn das Hundertwasserhaus ist rosafarben gestrichen !) einen Kaffee und fotografiere das schöne Haus von allen Seiten. Ich schaue Dom, Marktplatz, Guericke-Haus, Stadtmuseum und Johanniskirche von außen an und gelange auf gutem Radweg Richtung 'Rothensee' zum Barleber See, leider sehr nah an der Autobahn gelegen.
Ein erholsamer Schwimm im See, Dusche, Lesen - ein schöner Abend ( hübsche Jungs spielen beeindruckend gut Beachvolleyball !) inklusive prima Sonnenuntergang am See und eine - Dank Ohrstöpsel - ruhige Nacht im Zelt - plauderarm, aber angenehm !
Sehr früh - um 7.30 h - schaffe ich den Start und kämpfe mich eineinhalb Stunden lang durch Hebewerke, Schleusen und entlang des Kanals, bis ich den Elbe-Havel-Kanal erreiche, dem ich bis Burg folge. Hübscher Ort - 1 Stunde Aufenthalt - hervorzuheben ist der 'Hexenturm' für 'lüderliche Mädgen' ; ) ... und dann wird es anstrengend: Die folgende Strecke ist öde: Die Deichradelei nach Parey langweilig, gegenwindig heiß und gefühlt endlos.
Um 12.15 h lege ich im Schatten eines Dreieck-Hüttchens am Deich eine volle Stunde Schattenpause ein: Nudeln mit Gulaschsoße zum Aufgießen, einen Kaffee ... - weiter geht es bis Ferchland, wo ich per Fähre nach Grieben übersetze ... - noch 16 Km bis Tangermünde - es ist 14.30 h - Nieselregen setzt ein. In Schelldorf mache ich an überdachter Bushaltestelle Brötchenpause - ein Bus führe in 25 Minuten nach Tangermünde ... - noch ein paar Erdnüsschen ... nach 20 Minuten hat der Regen aufgehört und ich schwinge mich zum Endspurt aufs Rad. Um 16.00 h ist Zieleinlauf in Tangermünde - yeah ! 54 Km geradelt und ziemlich müde; aber wieder Probleme ein Zimmer zu finden.
Als auch die 5te Pension ausgebucht ist, lande ich im 'Hotel am Rathaus' - frau gönnt sich ja sonst nichts ; )
Ich bestelle beim Griechen leckere überbackene Auberginen und ein erfrischendes Bier; so gestärkt mache ich eineinhalb Stunden Fototour in herrlichem Abendlicht. Fast alle Gebäude im Klinkerbau - sehr beeindruckendes Rathaus mit Grete-Minde-Bronze, Eulenturm, zwei Kirchen, Schloss und vor allem ein einmaliges Stadttor - sehr beeindruckend !
Mir tun zwar alle Knochen weh; aber morgen werde ich ausschlafen und erst spät losradeln !
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