Am nächsten Morgen ist der Himmel magisch blau, die Sonne scheint - Zeit endlich den 'Senjioi'- Tempel in Asakusa anzuschauen. Ich fülle die Fotospeicherkarte mit den letzten Fotos, packe die Kamera weg und beschließe nun keine mehr zu machen.
Gegen 10.00 h habe ich erneut das Hostel gewechselt. Vom Pumpkey ist es nicht weit zum Shinjuku Gyoen Park. Mit einem Buch mache ich mich auf den Weg, doch trotz besten Wetters ist der Park wegen des 'Taifuns' geschlossen, wie auch die Läden noch immer viele leere Regale aufweisen.
Die supersicheren Japaner gehen auch mit den Zügen auf Nummer sicher - viele Metrolines fahren noch nicht. Mit der Yamanoteline kam ich immerhin problemlos nach Shinjuku.
Ich setze mich also zum Lesen auf eine Bank, als ich plötzlich angesprochen werde, ob er ein Foto von mir machen könne. Es ist jedoch kein Japaner … - Jörgen ist aus Schweden und arbeitet hier in Tokyo seit drei Jahren - seine große Familie wartet in Schweden auf ihn - hier sucht er dem schwedischen Hamsterrad zu entfliehen …
Da wir schnell gut ins Gespräch kommen verbringen wir den Tag gemeinsam im Nationalmuseum und in Ueno, bevor ich kurz vor Sonnenuntergang den Blick von seinem Appartement aus bewundern darf. Bei einem guten Rotwein verplaudern wir den Abend - dann gehe ich zurück ins 'Pumpkey' - morgen ist Abreisetag.
Als ich morgens feststelle, dass mein Flug erst spät abends geht und da ich weiß, dass heute der Feiertag der 'Gesundheit und des Sports' in Japan ist, maile ich Jörgen nochmal an, um den Parkspaziergang nachzuholen, denn auch er wollte ursprünglich zum Park gestern ...
So verbringen wir einen weiteren Plaudertag im Café - denn unverständlicherweise regnet es wieder - mit Regenschirm im Park und bei Süßkartoffel und Köttbullar in seinem Appartement.
Erst gegen 17.00 h werde ich plötzlich nervös: Muss ich die Flüge checken - 00.40 h Abflug am 15.10. oder habe ich mich etwa im Tag vertan ?
Also gehen wir zurück ins Hostel - die Sachen sind press gepackt und anschließend begleitet mich Jörgen noch zur Shinjuku Station ...- dann heißt es good bye Jörgen - good bye Tokyo !
Mit Yamanote- und Kejikoline gelange ich zum Haneda-Airport und brauche unglaubliche eineinhalb Stunden in der Warteschlange nur um mein Gepäck aufzugeben. Das Mädel am Schalter benötigt alleine für mich 10 Minuten Zeit, um mir zwei Boardingcards auszustellen - ganz unjapanisch uneffektiv !
Tja, was hat mir in Japan gefallen, was hat mir nicht gefallen ?
Die einzelnen Begegnungen mit Menschen waren, wie fast überall beim Reisen, positiv: Nahomi, die 'Sorry'-Lady, Jörgen und viele hilfsbereite Menschen auf der Straße, wenn ich 'lost' war, waren immer ausdauernd bemüht mir zu helfen. Dennoch wirken viele kühl und distanziert; jedenfalls weniger herzlich, als in Südostasien.
Kyoto und Takayama-Festival waren interessant und schön anzuschauen.
Wunderschön sind auch die kunsthandwerklichen Origami-Kleinode und die hübschen Dekorationen
überall.
Was ich nicht mochte war das kalte, zombiehafte Verhalten der anonymen Menschenmassen um mich herum und das ewige Suchen nach Infos, weil sehr vieles nur auf Japanisch geschrieben ist oder die Straßen weder Namen noch Hausnummern aufweisen.
Das einheitliche Grau, Beige, Schmutzigweiß der Häuser, die gesichtslosen Hochhausblocks in den Städten, die schnatternden Schirmchen schwingenden Großgruppen japanischer Touristen, die sint-flutartig die Tempel überschwemmen. Der ewig hochpiepsige Mickymaus-Singsang:
'Ko-ni-chi-wa' - 'Ari-ga-to-sai-maas' … ist auf Dauer anstrengend anzuhören - die ununterbrochen stattfindenden Verbeugungen wirken marionettenhaft, hölzern, aufgesetzt ...
Was ich faszinierend und abstoßend zugleich empfand waren die genial effektiven winzigen Räume mit Funktionalität, sowie die Überreguliertheit in allen öffentlichen Bereichen; also Schlangestehen in organisierter Präzission - noch beim Geldrücktausch am Flughafen wurde ich aufgeklärt, ich habe genau an der blauen Linie am blauen Fußabdruck zu stehen, wenn ich bedient werden wolle - egal ob an Schaltern, Bahnhöfen oder Restaurants.
Selbst für die Benutzung der Hightech-Toiletten gibt es genaue Anweisungen, wie frau zu sitzen, Papier zu verwenden und extra Toilettenschlappen zu benutzen habe … - und was ich wirklich hasste, waren erhitzte Toilettensitze … - ok, ok - jedenfalls insgesamt ist Japan eine spannende Erfahrung.
Die schönen Landschaften sollte frau sich allerdings mit einem Mietauto erschließen und eher im Norden suchen, denn der Shinkansen ist nur eine Lösung von Großstadt zu Großstadt und eben
teuer !
Insgesamt ist die Vielzahl an Transportmöglichkeiten verwirrend, da es je nach Anbieter auch unterschiedliche Preise gibt Zum Haneda Airport fahren Metros für 500 Yen oder ein Shuttlebus für 1270 Yen - die Busfahrt von Takayama nach Tokyo über Kawaguchiko (Fuji) kostete mich gerade mal 6.800 Yen, während die Zugfahrt 17.00 Yen gekostet hätte, nur ca. 1 Stunde schneller gewesen wäre und den Fuji gar nicht erreicht hätte.
Das Essen ist nicht teurer als in Deutschland, sofern frau sich nur bei '7eleven' oder 'FamilyMart' ernährt: Reisdreiecke im Algenblatt, Reis-/Gemüsegerichte mit einem Hauch von Fleisch, Nudelgerichte, Sushi in Plastikpackung - alles erschwinglich und Abfallintensiv !
Im Restaurant essen war ich sehr selten, denn erstens ist es alleine reizlos und zweitens ist es teuer, weil genau das Ambiente bezahlt wird, während die Gerichte nur in der Qualität, aber nicht in der Auswahl differieren. Gemütlichkeit in Restaurants habe ich nicht gesehen; es ist auch hier eher ein schnelles, steriles Geschäft !
Überhaupt ist der Hygienewahn der Japaner lächerlich bis bedenklich, denn vermutlich bedingt der Versuch der 100%igen Bazillenvermeidung erst die Krankheitsanfälligkeit …. - aber das soll hier nicht weiter erörtert werden
Japan verabschiedet sich am Flughafen von mir passend, aber wenig nachhaltig mit einer Plastikbotschaft, die nicht weiter kommentiert werden muss ; )
Da schmeckt doch das 'Tiger-Beer' aus dem mitgebrachten Metallbecher gleich nochmal so gut und spart, wie bei jedem meiner Flüge, Plastikbecher ; )
Als ich im Flieger sitze, lese ich verwundert in der 'Frankfurter Allgemeinen', dass der Taifun 'Hagibis' 33 Tote und 150 Verletzte gefordert und die Shinkansen-Abstellgleise in Nagano überschwemmt hat.
So gesehen hatte ich doch Glück den Sturm ruhig im 'Hotel 3000 Honten' in Asakusa aussitzen zu können. Auch hinterher hat frau in Tokyo nichts über die Schäden erfahren - erstaunlich !
Gegen 10.00 h habe ich erneut das Hostel gewechselt. Vom Pumpkey ist es nicht weit zum Shinjuku Gyoen Park. Mit einem Buch mache ich mich auf den Weg, doch trotz besten Wetters ist der Park wegen des 'Taifuns' geschlossen, wie auch die Läden noch immer viele leere Regale aufweisen.
Die supersicheren Japaner gehen auch mit den Zügen auf Nummer sicher - viele Metrolines fahren noch nicht. Mit der Yamanoteline kam ich immerhin problemlos nach Shinjuku.
Ich setze mich also zum Lesen auf eine Bank, als ich plötzlich angesprochen werde, ob er ein Foto von mir machen könne. Es ist jedoch kein Japaner … - Jörgen ist aus Schweden und arbeitet hier in Tokyo seit drei Jahren - seine große Familie wartet in Schweden auf ihn - hier sucht er dem schwedischen Hamsterrad zu entfliehen …
Da wir schnell gut ins Gespräch kommen verbringen wir den Tag gemeinsam im Nationalmuseum und in Ueno, bevor ich kurz vor Sonnenuntergang den Blick von seinem Appartement aus bewundern darf. Bei einem guten Rotwein verplaudern wir den Abend - dann gehe ich zurück ins 'Pumpkey' - morgen ist Abreisetag.
Als ich morgens feststelle, dass mein Flug erst spät abends geht und da ich weiß, dass heute der Feiertag der 'Gesundheit und des Sports' in Japan ist, maile ich Jörgen nochmal an, um den Parkspaziergang nachzuholen, denn auch er wollte ursprünglich zum Park gestern ...
So verbringen wir einen weiteren Plaudertag im Café - denn unverständlicherweise regnet es wieder - mit Regenschirm im Park und bei Süßkartoffel und Köttbullar in seinem Appartement.
Erst gegen 17.00 h werde ich plötzlich nervös: Muss ich die Flüge checken - 00.40 h Abflug am 15.10. oder habe ich mich etwa im Tag vertan ?
Also gehen wir zurück ins Hostel - die Sachen sind press gepackt und anschließend begleitet mich Jörgen noch zur Shinjuku Station ...- dann heißt es good bye Jörgen - good bye Tokyo !
Mit Yamanote- und Kejikoline gelange ich zum Haneda-Airport und brauche unglaubliche eineinhalb Stunden in der Warteschlange nur um mein Gepäck aufzugeben. Das Mädel am Schalter benötigt alleine für mich 10 Minuten Zeit, um mir zwei Boardingcards auszustellen - ganz unjapanisch uneffektiv !
Tja, was hat mir in Japan gefallen, was hat mir nicht gefallen ?
Die einzelnen Begegnungen mit Menschen waren, wie fast überall beim Reisen, positiv: Nahomi, die 'Sorry'-Lady, Jörgen und viele hilfsbereite Menschen auf der Straße, wenn ich 'lost' war, waren immer ausdauernd bemüht mir zu helfen. Dennoch wirken viele kühl und distanziert; jedenfalls weniger herzlich, als in Südostasien.
Kyoto und Takayama-Festival waren interessant und schön anzuschauen.
Wunderschön sind auch die kunsthandwerklichen Origami-Kleinode und die hübschen Dekorationen
Was ich nicht mochte war das kalte, zombiehafte Verhalten der anonymen Menschenmassen um mich herum und das ewige Suchen nach Infos, weil sehr vieles nur auf Japanisch geschrieben ist oder die Straßen weder Namen noch Hausnummern aufweisen.
Das einheitliche Grau, Beige, Schmutzigweiß der Häuser, die gesichtslosen Hochhausblocks in den Städten, die schnatternden Schirmchen schwingenden Großgruppen japanischer Touristen, die sint-flutartig die Tempel überschwemmen. Der ewig hochpiepsige Mickymaus-Singsang:
'Ko-ni-chi-wa' - 'Ari-ga-to-sai-maas' … ist auf Dauer anstrengend anzuhören - die ununterbrochen stattfindenden Verbeugungen wirken marionettenhaft, hölzern, aufgesetzt ...
Was ich faszinierend und abstoßend zugleich empfand waren die genial effektiven winzigen Räume mit Funktionalität, sowie die Überreguliertheit in allen öffentlichen Bereichen; also Schlangestehen in organisierter Präzission - noch beim Geldrücktausch am Flughafen wurde ich aufgeklärt, ich habe genau an der blauen Linie am blauen Fußabdruck zu stehen, wenn ich bedient werden wolle - egal ob an Schaltern, Bahnhöfen oder Restaurants.
Selbst für die Benutzung der Hightech-Toiletten gibt es genaue Anweisungen, wie frau zu sitzen, Papier zu verwenden und extra Toilettenschlappen zu benutzen habe … - und was ich wirklich hasste, waren erhitzte Toilettensitze … - ok, ok - jedenfalls insgesamt ist Japan eine spannende Erfahrung.
Die schönen Landschaften sollte frau sich allerdings mit einem Mietauto erschließen und eher im Norden suchen, denn der Shinkansen ist nur eine Lösung von Großstadt zu Großstadt und eben
teuer !
Insgesamt ist die Vielzahl an Transportmöglichkeiten verwirrend, da es je nach Anbieter auch unterschiedliche Preise gibt Zum Haneda Airport fahren Metros für 500 Yen oder ein Shuttlebus für 1270 Yen - die Busfahrt von Takayama nach Tokyo über Kawaguchiko (Fuji) kostete mich gerade mal 6.800 Yen, während die Zugfahrt 17.00 Yen gekostet hätte, nur ca. 1 Stunde schneller gewesen wäre und den Fuji gar nicht erreicht hätte.
Das Essen ist nicht teurer als in Deutschland, sofern frau sich nur bei '7eleven' oder 'FamilyMart' ernährt: Reisdreiecke im Algenblatt, Reis-/Gemüsegerichte mit einem Hauch von Fleisch, Nudelgerichte, Sushi in Plastikpackung - alles erschwinglich und Abfallintensiv !
Im Restaurant essen war ich sehr selten, denn erstens ist es alleine reizlos und zweitens ist es teuer, weil genau das Ambiente bezahlt wird, während die Gerichte nur in der Qualität, aber nicht in der Auswahl differieren. Gemütlichkeit in Restaurants habe ich nicht gesehen; es ist auch hier eher ein schnelles, steriles Geschäft !
Überhaupt ist der Hygienewahn der Japaner lächerlich bis bedenklich, denn vermutlich bedingt der Versuch der 100%igen Bazillenvermeidung erst die Krankheitsanfälligkeit …. - aber das soll hier nicht weiter erörtert werden
Japan verabschiedet sich am Flughafen von mir passend, aber wenig nachhaltig mit einer Plastikbotschaft, die nicht weiter kommentiert werden muss ; )
Da schmeckt doch das 'Tiger-Beer' aus dem mitgebrachten Metallbecher gleich nochmal so gut und spart, wie bei jedem meiner Flüge, Plastikbecher ; )
Als ich im Flieger sitze, lese ich verwundert in der 'Frankfurter Allgemeinen', dass der Taifun 'Hagibis' 33 Tote und 150 Verletzte gefordert und die Shinkansen-Abstellgleise in Nagano überschwemmt hat.
So gesehen hatte ich doch Glück den Sturm ruhig im 'Hotel 3000 Honten' in Asakusa aussitzen zu können. Auch hinterher hat frau in Tokyo nichts über die Schäden erfahren - erstaunlich !
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