Das KU Guesthouse, das ich noch eine Nacht mit Annett teile, ist nett und familiär in einer Nebenstraße im Zentrum gelegen. Krabi ist eine beschauliche Kleinstadt mit hübschen Märkten, einem Nachtmarkt am Wochenende, dem Fluss mit Fähranleger für die Longtailboote und Fähren und jeder Menge kleiner Travelagencys und Restaurants.
Der erste Tag - prächtiger Sonnenschein - vergeht mit Rumlaufen, Infos einholen, Touren buchen, Weiterreise planen und über den Nachtmarkt bummeln. Besonders faszinierend ist dort neben all den üblichen Frucht-, Essens- und Kleiderständen ein Stand mit Eiszubereitung: Frisch und portionsweise wird auf einer großen von unten eisgekühlten Metallplatte mittels Milch, frischem Obst und Handarbeit mit zwei breiten Spachteln die Milch-Fruchtmischung so lange auf der Metallplatte hin- und hergestrichen, das Obst zerhakt, bis eine Eiscreme entsteht - faszinierend zuzuschauen und köstlich zu essen - für 35 bis 40 Baht zu haben ; )
Eisherstllung per Hand |
Am zweiten Tag habe ich zur Eingewöhnung die '4-Island-Tour' gebucht. Morgens um 8.00 h werden die Teilnehmer im Sammeltaxi abgeholt, zum Fähranleger außerhalb Krabis gebracht, dort auf ein Longtailboot verfrachtet und zu verschiedenen Inseln gefahren.
Der erste Stop ist ein hübscher feinsandiger Strand zum Schwimmen, anschließend geht es nahe 'Chicken-Island' zum Schnorcheln. Das Wasser ist herrlich sauber, türkisfarben und nicht zu kalt.
'Chicken'- Island |
(Neben den überwiegend abgestorbenen Korallen - Wassererwärmung 2010 - sieht frau einige lebendige und auch ungefähr fünf verschiedene bunte Fischarten. Die Thai-Touristen aus Bangkok, die allesamt mit Rettungsweste und Kleidung schnorcheln gehen, viele können nicht schwimmen - trampeln quietschend und kreischend die letzten Korallen platt und füttern die Fische mit Fischfutter, weil sie bar jeden Schnorchelvermögens sonst keine zu sehen bekämen).
Longtailboote und Schnorchler bevölkern die Bucht - kommen und gehen - alle sind gut drauf und genießen die bunte Unterwasserwelt. (Das Geknatter der Boote, die unfassbarerweise alle zur gleichen Zeit die gleichen Buchten anfahren lässt wenig Erholungswert übrig.)
Zum Mittagessen, das aus Reis mit Gemüsegerichten besteht, geht es auf eine dritte Insel. Hier liegen 80 Longtailboote gekonnt aufgereiht nebeneinander, während am Strand auf der anderen Inselseite die 'Speedboote' 'parken'. Jeder holt sich beim Bootsführer sein Essen ab, sucht sich ein ruhiges Plätzchen und genießt eine Stunde den herrlichen Blick.
Frau geht schwimmen und bestaunt die 'einheimischen Touristen' und wundert sich, was sie so tun. Ein junger Mann springt mit Bauchlandung dreimal in die Höhe, bis sein Freund das ultimative 'Flugbild' geschossen hat. (Obwohl es auf der 'Lunchinsel' glücklicherweise keine Verkaufsstände gibt und die Bootsführer bestrebt sind, das mitgebrachte Essen auf mitgebrachten Plastiktellern zu servieren, abzuräumen und einzusammeln, gibt es genug Ecken, wo Kleinmüll zurückbleibt. Auch hier ist die Menge an Booten und Menschen entgegengesetzt proportional zur Größe des Inselchens.)
Bis jedes Mal die 15-20 Leute ihr Longtail gefunden haben - auf einige warten wir immer - vergeht schnell die Zeit. Gegen 14.00 h erreichen wir das Highlight: Phra Nang Beach mit traumhaften Kletterfelsen - steile ungefähr 60 m hohe Wände mit Grotten und Höhlen - hier ist nun angeblich nur noch eine Stunde Zeit - viel zu wenig.
Phra Nang Beach |
Ich eile an zwei verschiedene Felsen, schieße Bilder bis die Fotobatterie schlapp macht - die Zeit reicht nicht ... - ich beschließe 'auszusteigen' und auf eigene Faust zurückzukehren. (Die Bootstour sollte eine Tagestour - all inklusiv - sein, weshalb ich auch kaum Geld bei mir habe und mich frage, warum um drei Uhr schon schluss sein soll.
Zwei Stunden erkunde ich nun Rai Lee - West, Rai Lee-Ost und Phra Nang Beach und bekomme einen Überblick. Überall sehe ich Kletterer und freue mich schon auf meine Klettertour am nächsten Tag. Beim Plaudern mit einer Argentinierin am Fels geht mir plötzlich auf, dass ich fürs Boottaxi zurück nicht genug Geld mithabe !
Als ich ihr mein Problem erkläre, 'leiht' sie mir sofort 100 Baht, wohl wissend, dass ich es ihr vermutlich nicht zurückgeben kann - danke, Gabriella an dieser Stelle !
Am Bootsanleger treffe ich Maike aus Holland, die mir sagt, dass das Boot 150 Baht kostet - ich zähle nach und habe 139 Baht - der nette Thai nimmt mich grinsend auch dafür mit und gegen 18.00 h erreiche ich Krabi-Town. Wieder genieße ich Nachtmarkt und Eiscreme - doch mein Zimmer, das ich täglich abends im Voraus zahle, sei nun gebucht - aha ! Ich könne in ein anderes umziehen - nein, danke. Ich frage im 'City-Dorm' um die Ecke und buche ein Bett im Vierer-Dorm - wie sich später erweist, bin ich dort die Einzige ; ) und zahle nur die Hälfte wie vorher.
'Kings-Climbers' holen mich im A/C-Auto um 7.30 h am nächsten Morgen ab - bis ich mit Auto und Longtailboot Rai Lee erreiche wird es 9.30 h. Wir sind 11 Leute mit zwei 'guides' und zwei Seilen - oh je ! Ich bin die einzige Fortgeschrittene - oje, oje !
Bei Buchung wurden mir verschiedene Levels versprochen ... - damit ich mich nicht langweile, legt mir einer der guides gleich mal eine 'sechs' mit Überhang, an der ich scheitere; trotzdem sieht er wohl, dass ich schonmal geklettert bin und führt mich im 20-Minuten-Marsch zu einem anderen Felsen, wo ich mit Sui, dem guide und zwei Japanern und einem Letten klettere.
Wir steigen - leider nur mit einem Seil - drei Fünfer-Routen; dann ist schon Mittagspause. Mit einem 'Voucher' gibt es im Restaurant 'Chicken Pad Thai' nebst Wasser.
'Frosch' in der 5er-Route |
6er-Route - endet im Loch rechts oben |
Gegen 17.30 h bringt uns das Longtailboot zurück, aber bis wir in Krabi am Hostel sind, wird es 19.30 Uhr. Zu müde für irgendwas verbringe ich den Abend mit Keksen und 'Leo'-Bier im Bett.
Mit beginnendem Muskelkater und leisem Bedauern verlasse ich Krabi am nächsten Morgen per Fähre nach Koh Phi Phi - leider ist das Wetter auch heute wieder diesig und grau. Beim Klettern war es egal bis angenehm - nicht zu heiß; aber für die Trauminsel wäre doch blauer Himmel mal nett ?
Bootsanlegerseite Koh Phi Phi |
... Deutsch fehlt |
Als ich nach zwei Stunden Fahrt lande, lasse ich mein Gepäck bei der Aufbewahrung - 50 Baht - zahle meinen 'Inselobulus' - 20 Baht - (gerne hätte ich 100 gezahlt, wenn mir der Anblick so manchen Mülls erspart geblieben wäre ... ) und laufe nun leichten Schrittes zur anderen Inselseite - keine 200 m - wo mich der absolute weiße Traumstrand begrüßt.
Kaum Boote, weicher, weißer Sand, türkisblaues Wasser, ein riesiges schickes Resort - direkt daneben der 'Chill-Beach' - hier hätte ich tatsächlich eine totale Bruchbudenhütte für 300 Baht oder ein Zelt für 200 Baht haben können - aber erstmalig habe ich wegen Sylvester in Phuket vorgebucht.
... bei Ebbe fsst leere Bucht |
Das hübsche Guesthouse mit Bungalows am Ende des Strandes will schon wieder 1500 Baht ... - ich hake das ab und genieße gute drei Stunden schwimmen, lesen und Sylvesterlunch: Sehr gutes Curry und einen 'Sex-on-the-Beach'-Cocktail, bevor ich um 15.00 Uhr die Fähre nach Phuket besteige.
'Sex-on-the-Beach' |
Als ich den Strand verlasse, ist Ebbe: Die türkisblaue Traumbucht ist fast leer, der Rückweg durchs Hinterland auf der Suche nach einer Toilette gestaltet sich horrorhaft müllig und ich bin sicher hier nichts zu verpassen !
Phuket-Town wartet auf mich - aber das ist eine neue Geschichte und wird das nächste Mal erzählt werden.
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