Dienstag, 22. Oktober 2013

Christchurch - Akaroa: Adé Aotearoa und welcome Australia


Die Regenfront verfolgt uns: 24 Stunden Dauerregen am Mount Cook zwingen mich zu einem Lesetag vorm Kamin - den Berg sehe ich nur auf dem Bild im Hostel.  Die Dame an der Reception gibt mir als Tip den Besuch von Akaroa mit auf den Weg; das ist ein kleines Örtchen an der Küste bei Christchurch.

Traumnatur

Kaminrealität



Kaum verlässt der Bus die Bergregion und gelangt an die Ostküste, klart das Wetter auf. Bei herrlichem Sonnenschein werden 7 Straybus-Leute am Airport abgesetzt - wir teilen uns einen Mini-Shuttle zur City und ich verbringe den Rest des sonnigen Nachmittags gegenüber vom YHA im wunderschönen 'Botanical Garden' mit riesigen alten Bäumen, die der Duke of Wellington 1896 dort gepflanzt haben soll - damals konnte man Samen offensichtlich noch straffrei einführen ; )


 

Ich sitze zwischen den Enten auf der Wiese, genieße die Sonne und beobachte die knipsend einfallenden Japanergruppen, die von Zeit zu Zeit den Park überschwemmen, 20 Minuten unter den Bäumen schnatternd ausschwirren und dann wieder in ihren Bus springen - 'awsome, guys' !

 

Am nächsten Morgen mache ich den empfohlenen Tagesausflug: 'French Connection' bringt mich in 90 Minuten Fahrt für 40.- NLD return nach Akaroa. Die Fahrt ist landschaftlich reizvoll und vor Ort stehen wieder Spielzeughäuschen vor blauer Meeresbuchtkulisse. Wie gehabt sind Kayaks für 'Singles' nicht erhältlich, also buche ich ein letztes Mal eine erschwingliche 'Dolfincruise' und sehe tatsächlich welche ; ) Hier schwimmen die Hector-Delfine, eine besonders kleine Art mit 'gekappter' Rückenfinne und verdammt flink - zu flott für gute Bilder.





 




Dafür erswische ich einen kleinen blauen Pinguin im 'Unterwasserflug' - toll, wie die schwimmen können. Nach gut zwei Stunden kehrt das Boot in den Hafen zurück. Nach einem Bummel zum Leuchtturm bringt mich der Bus zurück nach Christchurch, wo ich mich von den alten Bäumen im Park verabschiede.

Akaroa Bootssteg


Am nächsten Morgen fahre ich gegen 7.00 h zum Flughafen und verlasse das Land, wie ich gekommen bin: Mit Ärger im Bauch! Trotz penibelsten Packens - keine Bananen, etc. - trotz Nachfragens am Check-in (Feuerzeug, bitte ins Handgepäck - Nagelschere, bitte in den Rucksack ...) gelingt mir wieder ein eklatanter Regelverstoß: 175 ml Shampoo im Handgepäck - no arguments, no discussion - ich stehe seelenruhig 20 Minuten am Schalter und fülle so viel, als möglich in halbleere kleinere Tuben und Fläschchen um.

 

Die fast leere Flasche "Present" ! lasse ich stehen: 'Have a shower with your girlfriend on my bill !' und besteige aufatmend den Flieger - Adé Aotearou - Land der Regelsüchtigen und Sicherheitsfanatiker.



Drei Stunden später lande ich in Sydney bei 30 Grad und Sonnenschein. 16 Dollar Train to Citycenter sind zu schlucken, bevor ich vier Stunden das Hafenflair der lockeren freien Metropole genießen kann.  Den Besuch des Opernhauses hebe ich mir für den Scjhluss auf, aber der erste Eindruck von Sydney ist sehr positiv und der Check am Flughafen war - entgegen aller Voraussagen - total harmlos und freundlich - sogar meine Erdnüsschen durfte ich einführen - 'peanuts' eben !



'Willkommen',  steht sogar auf Deutsch am Flughafen von Alice springs am nächsten Morgen nach wieder drei Stunden Flug und 2098 km überflogenen Wüstenlandes. Insgesamt habe ich nun vier Stunden hinzugewonnen und muss mich zeitlich wieder umstellen.
 


Alice Springs wirkt dafür ernüchternd: Häßliche verstreute Zweckbauten - herumlungernde düstere Gestalten: Aboriginals laut krakeelend in Gammelklamotten, oder finster dreinblickend in der Mall sitzend - einige halbtote Geschäfte - es ist bewölkt und erstaunlich kühl. Oh je, wie soll ich hier vom Fleck kommen ?
Ich checke sofort das 'Schwarze Brett' im YHA - rufe Nummern an - keine mailbox, kein Kontakt - frage im 'visitorcenter' - ja, 3 Tagestouren zum Ayers Rock mit Zeltübernachtung um die 350 Dollar ... - no, nicht wieder Gruppenbus!

Elternloses Wallaby im YHA
Als ich das Infocenter verlasse, steht er da: Noch blond, Rucksack, mein Alter, suchender Blick ... - "The YHA is round the corner, if you surch a place to stay ... - where do you come from ?"
So lerne ich Nigel aus Schottland kennen und wir beschließen zusammen für 8 Tage ein Auto zu mieten und uns auf 'walkabout' ins Outback zu begeben.
Also Leute, ihr wisst Bescheid, die nächsten 8 Tage bin ich dann mal GANZ weg !
Pinkgrauer Papagei

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Regentag am Mount Cook: Eine kleine Kurzgeschichte

Diese Geschichte entstand an einem langen Regentag und ist selbstverständlich frei erfunden. Eventuelle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind daher rein zufälliger Natur ; )

Fotoshooting japaneese


'Singleroom' oder Multikulti im Female-Dorm


Als sie die Tür öffnet, trifft sie fast der Schlag. Hier sieht es aus, wie bei ihrem 19jährigen Sohn zu Hause - nur eben - weibliches Chaos. Der einzige Tisch ist vollgeräumt mit Schminkutensilien, Cremetiegelchen, Shampoo, BHs, Werbe-Broschüren, Bürste und Lippenstift; ein überdimensionaler pinkfarbener Hartschalenkoffer steht vorm Doppelstockbett am Fenster, dessen oberes Bett mit Klamotten übersät ist und auf dem unteren zweiten Doppelstockbett gegenüber, das unbesetzt ist, fläzt sich ein junger Japaner in Baseballkappe mit dem Laptop neben sich.

"Oh, hi", zwitschert eine Stimme und ein langhaariges mandeläugiges Mädchen schaut hinter einem herabhängenden Handtuch hervor. Sie hat ebenfalls einen Laptop auf dem Schoß und grinst verlegen. "Hi", erwidert die Frau tonlos und noch bevor sie den Rucksack abstellen kann, springt die Japanerin vom Bett, zupft ihren Freund am Ärmel und meint:
" No problem, we can go to the lounge, ok ?" Das Mädel hat wohl ein schlechtes Gewissen - klar, das hier ist ein reines Damenzimmer.
"That would be nice", erwidert die Frau schwach und setzt den Rucksack ab, während die beiden an ihr vorbei zur Tür flüchten; das Chaos hinter sich lassend. Wumms - die Tür fällt ins Schloss. Uff ! Glück gehabt ! Da hat sie schon mal tief in die Tasche gegriffen und statt dem gemischten Achtbettzimmer das 'Four-Female-Dorm' im ohnehin teuren Queenstown gebucht ... - und dann sowas ... !

Nach der langen Busfahrt mit Dauerbeschallung braucht sie erstmal eine heiße Dusche und ein bisschen Ruhe. Die Dusche ist in der Tat herrlich und dann macht sie es sich im zweiten oberen  Doppelstockbett bequem. Lesen, Tagebuch schreiben - die Zeit vergeht im Flug und sie ist wirklich müde heute. Um 21.00 h verschwindet sie nochmal im Bad, dann schläft sie tatsächlich auf dem Bett ein.
Irgendwann später nimmt sie Stimmen wahr - kurz Licht - es wird wieder ausgeschaltet. Tür auf, Tür zu - noch später in der Nacht Gekicher an der Tür - Kauderwelsch - sie dreht sich rum und schläft weiter.

Ein immerhin melodisches Handygeklingel weckt sie - bei der zweiten Melodiewiederholung wird es abgeschaltet. Im Zimmer ist es fast stockdunkel, dennoch erkennt sie bei einem zwinkernden Rundblick, dass die anderen Betten besetzt sind. Sie schließt die Augen und döst ... - kurz darauf ertönt erneut die Handymelodie; noch während sie abgeschaltet wird, fragt eine ungedämpfte Stimme: "Sorry, what time is it ?" Die Japanerin schaut runter ins Bett unten gegenüber.
"Half past seven", ist von dort die geflüsterte Antwort zu hören. Nun steht unter der Frau leise jemand auf, verschwindet im Bad, Wasserspülung, kleines Flurlicht, zehn Minuten leises Rascheln, Türklappen, Stille. Da muss jemand den Bus kriegen, denkt sie noch und schläft weiter ...

Ratsch ! Der Vorhang wird zurückgerissen und Tageslicht flutet urplötzlich in den Raum. Ihr zottiges Kuscheltier im ausgestreckten Arm haltend reckt sich das Mädel im pinkfarbenen Pyjama und hopst unter Gequietsche der Bettfedern nach unten. Das grelle Deckenlicht flammt auf ... - Im Bett unter ihr zieht jemand stöhnend die Decke über den Kopf.
"Could you, please, switch off the light ?", presst die Frau nuschelnd heraus. "Oh, sure I can - the small light is ok ?", kommt die Antwort mit hellem Minnimaus-Stimmchen - woraufhin das Deckenlicht aus-  und das Tischlicht angeknipst wird.
Nicht stören lassen, denkt die Frau, kein Bus heute - entspann dich !

Wumms - die Badezimmertür fliegt zu, die nächsten zehn Minuten hört sie nur das gleichmäßige Rauschen der Dusche durch die Wand; die Tür geht wieder auf ... - sie rüstet sich fürs 'Wumms', aber es bleibt aus. Sie seufzt wohlig - dreht sich zur Wand ...
Huiiiiiiiih - ohne Vorwarnung bläst der Föhn in voller Lautstärke los, während die Japanerin im Herzchenshirt vorm Spiegel sitzt und ihre Haare föhnt. Die Frau im Bett unterdrückt eine Unmutsäußerung und sieht aus dem Augenwinkel, während sie auf ihre Uhr schaut, - 8.20 h - wie das vermummte Wesen im unteren Bett sich einen Deckenzipfel auf die Ohren presst.
Irgendwann verstummt der Föhn - na, also - jetzt wird dieses Mädel ja wohl verschwinden oder endlich leise sein. Klick-klack - da klappt der große Koffer auf. Zwischen den Stäben des Bettes schaut die Frau nach unten. Die Hände, die zum schwarzen Feuchthaarschopf gehören, beginnen systematisch verschiedene Plastiktüten im Koffer zu durchsuchen. Raschel - raschel, knister - knister ... - dann plötzlich nochmal der Föhn ... - huiiiiih !

An Schlaf ist nicht mehr zu denken. Wozu hat sie das Luxuszimmer mit TV ? Sie setzt sich kerzengerade auf und greift zur Fernbedienung. Vielleicht kann sie wenigstens die Wetternachrichten kriegen. Sie schaltet das Gerät ein.
Der Föhn schweigt endlich wieder  - sie drückt den Programmknopf und schaltet den Ton sofort von 11 auf 6 runter - Flüsterlautstärke ... - Frühstücksfernsehen: Eine strahlende Blondine erklärt, wie frau die besten Muffins macht. Sie schaltet ins nächste Programm: Werbung. Sie drückt gerade zum dritten Mal auf den Knopf, da ertönt die empörte Stimme der frisch Frisierten: "Schhh - please! Can't you turn down the volume ? - Somebody is still sleeping ... you are not alone in the room ... "

Die Frau kann es nicht fassen: " ... but YOU were the one, who switch on the light and make such a noise with the hairdryer and ... "  Das Mädchen unterbricht eine Tonlage höher: " ... that's different ! - I can't get a cold; but anyway, if you need privacy to watch TV in the morning, why don't you take a singleroom ?"

Nicht aufregen, sagt sich die Frau - ... einundzwanzig, zweiundzwanzig ... - Reden ist silber, Schweigen ist gold ! Sie schafft es zu schweigen - sie ist stolz darauf, schaltet den Fernseher auf 3 runter und versteht jetzt gar nichts mehr; aber es laufen ohnehin keine Wetternachrichten ... -  und dass es draußen regnet, kann sie durchs Fenster sehen !
Zehn Minuten später ist die Japanerin verschwunden - den Riesenkoffer hat sie sogar zugeklappt und an de Wand gestellt. Stille - unfassbare Stille ! Soll sie jetzt aufstehen ?
Nein; sie schaltet den Fernseher aus und dreht sich zur Wand. Es regnet und es ist erst 8.55 h   - sie legt sich hin und atmet einmal tief durch.

Da regt sich etwas im unteren Bett. Ein Mädchen mit dunklem gewelltem Haar setzt sich auf, greift nach ihrer schwarzrandigen eckigen Brille und schlägt die Decke zurück. Mit Schlabberhose, langem Shirt und dünner Strickjacke bekleidet verlässt sie das Bett und verschwindet mit Kleiderbündel im Bad.
Als sie zurückkommt ist sie fertig gekleidet in Leggins, darüber ein langer Rock und eine lange, lose fallende Bluse. Sie schaut unsicher kurz zum Bett hoch. "Morning", sagt die Frau freundlich.
Ein gemurmeltes "Morning" mit unwilligem Niederschlagen der Augen ist die Antwort. Nicht sehr gesprächig, denkt die Frau, die nicht mehr schlafen kann und noch nicht aufstehen will.

Unter halb geschlossenen Lidern beobachtet sie, wie das Mädchen drei verschiedene Schals aus ihrer Tasche zieht und sorgfältig auffaltet. Ein gemusterter breiter Schal wird über das Haar gebreitet, so dass rechts ein Drittel und links zwei Drittel nach unten fallen. Nun wird das lange Ende des  Schals eng unterm Kinn über die rechte Schuler nach hinten gelegt, die überstehenden offenen Seitenteile am Gesicht nach innen gefaltet, das lange Ende hochgeschlagen und mit zwei Nadeln auf dem Kopf festgesteckt. Das zweite Tuch wird um die Taille gelegt und überm Rock getragen. Das dritte Tuch wird locker um Hals und Schultern drapiert.
Nun wendet sie sich zur Zimmerecke, verbeugt sich, geht auf die Knie und beginnt lautlos murmelnd mit Verbeugungen die Stirn den Boden berührend zu beten. Die Frau im Bett dreht sich geräuschlos zur Wand und stellt sich schlafend. Erst als die Zimmertür leise geschlossen wird, schlägt sie die Decke zurück und steht auf.

Ein bisschen Morgenregen, denkt sie, könnte jetzt sehr erfrischend sein !

Montag, 14. Oktober 2013

Swing - Scream - Sky: Ledge Swing über Queenstown


Hey, Leute, das war supergeil - I've done it - aber eins nach dem anderen: Erstmal musste ich hier einen vollen Regentag aussitzen. Also von vorn ...
Bei gutem Wetter verlässt der Straybus Wanaka. Die Busdriver-Lady Kia ist eine halbe Portion - ewig giggelnd und immer gut drauf ; ) Wir halten auf dem Weg an der 'Nevis Bridge', wo der ultimative 134 m - Bungeejump stattfinden soll (schwebende Plattformen mittig über den Fluss gespannt, wanken im Wind); aber trotz Sonne ist mal wieder ... -  richtig ! ... zu viel Wind !
Toilettenschild Nevis




Nach gegrilltem Würstchen und Ortsbegehung (scheiße - ist das tief !), nach einigen Videos und Infogesprächen, verlassen wir wohlinformiert das Niemandsland, passieren noch 'Kawarau Bridge' - die Mutter des Bungeejump in Neuseeland 1986 - lächerliche 47 m hoch  ; ) und fahren in Queenstown ein - DER Extremsportstadt in Neuseeland mit DEN (Achtung: Superlativ !) höchsten Preisen schlechthin.
Meine YHA-Übernachtung kostet (trotz 'membership': 33.-NLD) - Bier, Pizza, Sandwich, Hamburger ... - unter 10 'Bucks' läuft hier gar nix ! Abends zieht das Wetter komplett zu und in der Nacht setzt Sturm und Dauerregen ein, der den ganzen nächsten Tag anhält.
Fahren oder bleiben ? Die Ledge Swing mit Aussicht auf Queenstown hat es mir angetan ;  )
Für nur 130 .- mit Stray-Discount ist sie zu haben. Vergleichspreise: Nevis Swing 180.-, Bungee zw. 180.- und 240.- je nach Anbieter ... - ich bleibe.
Hochsitz am Tiki-Trail


Dienstags morgens verlängere ich im YHA und schlage wegen unvermutetem Zimmerwechsel einen Nachlass raus. Um 10.00 h gehe ich los, lasse die Kabinenbahn für 27.- NLD rechts liegen und laufe auf dem steilen 'Tiki-Trail' den Berg hinauf mit herrlichen Seeblicken bis zur Gipfelstation. Um kurz nach 11.00 h schaue ich mir die Sache an: 'Bungee' 43 m - schnell vorbei - aber kopfüber will ich nicht.

Queenstownblick


Also, die 'Swing': 63 m freier Fall - sicher auch schnell vorbei - keiner führt es vor - ich mach's trotzdem !
Unterschrift ... -  "For what ?" - "If you die, we don't pay ; )" - "How many people died ?" - "Zero" - "Sounds good ; ) " - rausgehen zur Plattform - Gurtzeug anschnallen - ich liebe Klettergurte - im Seil eingehängt nach 'draußen' rutschen am schrägen Drahtseil - und das Beste: Ich löse selbst aus, wann es losgeht, indem ich einen Stift aus der Verankerung ziehe !  Cool ay !

Werbeplakat



Ich genieße den Blick auf Queenstown und den See - celebriere ein bisschen - "Enjoy it - do it - gooooo !"
Ich ziehe den Stift und obwohl ich weiß, was passiert, reiße ich den Mund auf vor Staunen, wie plötzlich es abwärts geht - die Haare stehen mir senkrecht zu Berge ! (Fotoshoot 45.- NLD - wie immer kaufe ich nicht !) Ich schreie - es ist herrlich - wie als Kind auf der Schaukel, nur höher ; )




Freier Fall - nachgestellt ; )

Mit Affenzahn rausche ich in die Tiefe, schreie "It's great !" und schwinge auch schon wieder rückwärts ... - drei vier lange herrliche Pendelgänge (die fehlen beim Bungee !) und beim Ausschaukeln trifft auch schon von oben das Einklickseil ein, das mich, nachdem ich es eingehängt habe, nach oben zieht zur Plattform. Geil war's ! Keine drei Minuten, aber 'I'm alive !' Yeah !
Beschwingt verlasse ich die Plattform und will mich bei den zwei Mädels bedanken, die ein Foto schießen sollten ... - aber die sind schon weg - den Foto mit komplettem Videomitschnitt haben sie da gelassen - dankeschön an dieser Stelle !
Als ich eine halbe Stunde später den steilen Abstieg antrete, beginnt es zu schneien - hört aber auch bald wieder auf. Ein kalter Wind weht - die Sonne kommt und geht - so wechselhaft bleibt es den ganzen Nachmittag. Gegen 15.00 h beende ich meinen Spaziergang am See und kehre ins Hostel zurück zu einer kleinen Feiermahlzeit.
                                       
Moren soll es wieder schlecht werden, das Wetter - aber ich habe erstmal wieder Adrenalin getankt - 'awsome, guys !'
Kiwiwortschatz

Samstag, 12. Oktober 2013

Rainy rainforest: Franz-Josef-Glacier und Wanaka


Pancakerocks

Auch am nächsten Morgen vor der Weiterfahrt schüttet es, so dass ich einen Lesemorgen einschiebe, da ein paar aus der Gruppe das Jade-Carving machen - die Ergebnisse später sind sehr schön und ich bereue fast, es nicht gemacht zu haben, aber Ausschlafen und Lesen war auch mal wieder dran.
Am späten Nachmittag erreichen wir den Ort Franz Josef, der aus zwei Straßen, vier Helikopterunternehmen, etlichen Cafes, Souvenirläden, einem Supermarkt, einem 'Zoo', etlichen Motels, Hotels und drei Backpackern, sowie einem 'Hot pool' besteht.
Gletschervermarktung in Reinkultur ! Wir werden zum 'Helihike' buchen abgeliefert: Das heißt anstellen, unterschreiben, Zettel mit Uhrzeit entgegennehmen und nicht zu viele Fragen stellen. Als ich rein interessehalber bei der Konkurrenz nach Scenic-Flügen frage, werde ich von Rob gleich zurückgepfiffen: "Sonja, you are at the wrong counter .... !"
Die Tour soll drei Stunden Wanderung im Gletscher umfassen - der Helikopter fliegt uns nur jeweils 5 Minuten rauf und später wieder runter - Ausrüstung und Hot pool inklusive für 300.- NLD. Schon abends kommt die Sonne raus und schenkt uns einen traumhaften Sonnenuntergang.




Ich bin als Einzige im YHA abgestiegen und gehe morgens hin, um  meine Morgenbuchung nach hinten zu schieben, weil die Sonne erst um 12.00 h rauskommen soll und ich gutes Fotolicht im Gletscher haben möchte - das Wetter ist jedoch schon so viel besser, dass ich nicht am Stattfinden der Tour zweifle.


Eine Stunde später treffe ich Stray-Leute, die sagen, wegen zu starken Winds sei das ganze auf 12.00 h verschoben. Ich grinse und mir ist nun klar, warum ich so problemlos nach hinten schieben konnte. Warten, Kaffee trinken, die Straße rauf und runterflanieren ... - um 11.40 h bin ich wieder am Schalter - viele Leute warten - eine Gruppe wird eingekleidet, die zweite Gruppe ... - ich bin in der dritten Gruppe: Das übliche Begrüßungsblabla, Sicherheitswisch online ausfüllen (wenn mir was passiert, bin ich selber schuld) - einkleiden mit Regenhose, Extraschuhe, Jacke ... - ich schnüre gerade den zweiten Schuh - es ist 12.15 h, da meint der Guide plötzlich: "I'm sorry guys, we can't go, the wind is too heavy ..."
Franz-Josef-Glacier


Ich kann es nicht fassen - draußen scheint die Sonne, das Wetter ist bestens bis auf ein paar hohe Wolken und nun DAS ! Welche Show ! Auch die beiden ersten Gruppen, die schon am Heli standen, kommen zurück.

 

Ich komme mit Maria und Miguel ins Gespräch, einem netten Paar in den Flitterwochen, die vier 
Wochen (12 Flüge !) durch Australien und Neuseeland reisen - auch sie sind sehr enttäuscht. 
Da sie ein Mietauto haben, nehmen sie mich mit bis zum Glescherparkplatz und wir gehen gemeinsam die eineinhalb Stunden zur Gletscherzunge; werden aber wiedermal     - safety first - weit vorher von einem Pappranger ausgebremst.



ausgebremst

Der Weg durch die graue Gletschermouräne war eher öde, um so netter war die Gesellschaft - wir verabschieden uns herzlich und ich verbringe einen ruhigen Lese- und Plauderabend im Hostel. Tja, trotz gutem Wetter - außer Spesen nix gewesen.



Um 18.00 h fällt mir ein, dass ich mit dem Eincheckarmband vom Heliflug zum Eintritt im Hotpool berechtigt bin; also nix wie los: Bei wahlweise 36, 38 oder 40 Grad warmem Wasser dümpele ich in den Urwaldaußenbecken vor mich hin und denke: Es könnte schlimmer sein - und es kam schlimmer : )

Safetybelt am Hotpool

Auf der Weiterfahrt am nächsten Tag gießt es wieder ununterbrochen - Rob versucht sich im Schönreden: " Sweet as, we are passing the wonderful westcoast which its awsome rainforresttrees and wild, rocky coastline - we will have a stopp soon for a short walk, seeing some dolphins at a nice viewpoint ..."
Kurz darauf kann ich das ultimative Foto schießen: Die Straybus-Gruppe brav aufgereiht, wie sie ungefähr 10 Sekunden im strömenden Regen aufs Meer schaut - keine Delfine - na, gut - scheiße, ist das kalt - nix, wie zurück zum Bus ; )

Straybus-Dolphinwatching


Auch der Ausflug zu den 'Bluewaterpools' ist wasserlastig - schnell mal hingehuscht - zwei Fotos an der Hängebrücke  -"sweet as" - und schnell zurück zum Bus. Das nächste Highlight sind 'Whitebaits' - winzige transparente Fischchen, die es als Puffer gebacken auf Weißbrot für 8 ,- NLD gibt - Schnäppchen-Häppchen !

 


Als wir endlich in Wanaka sind, bin ich nass, gefrustet und erholungsreif und siehe da, kaum im YHA eingecheckt (die anderen entschwinden im x-Base), kommt die Sonne raus. Das Hostel ist herrlich ruhig (den Bus überstehe ich nur mit Ohrstöpseln und gutem Buch) und hat riesige Panoramafenster mit Blick auf den See. Ich gehe einkaufen, koche was Leckeres und genieße den Seeblick bei Rotwein und Buch.

 
Wanaka könnte ebensogut in der Schweiz liegen: Ein hübscher See, ringsum verschneite Berge, nachts um 0 Grad, tagsüber frisch bis regnerisch und windig.
Auch am nächsten Tag hänge ich mit Wäsche waschen, Spazierengehen, kochen, bloggen und lesen ab - ein bisschen Urlaub vom Reisen ; )

Beim Frühstück samstags treffe ich Heike und Janice, die so nett sind mich zum Startpunkt des 'Rob Roy Glacier' in ihrem Wagen mitzunehmen. Das Wetter ist besser, als angekündigt und allein die Fahrt um den See ist herrlich. Nach längerer 'Gravelroad'-Fahrt vorbei an Schaffarmen und grünen Hügeln erreichen wir - im Nieselregen - den Beginn des Trails.
                                                                                   
 


Eineinhalb Stunden bergauf durch schönen grünbemoosten Wald immer am reißenden Gletscherfluss entlang geht es zu zwei Aussichtspunkten. Der Regen hört fast sofort wieder auf und die Sonne kommt immer wieder durch die Wolken. Auch hier ist der Gletscher noch weit weg, aber der Weg war sehr schön.

 

Auf der Rückfahrt halten wir noch am Parkplatz des 'Diamant Creek Trail' und laufen die 40 Minuten oneway steil hinauf zum 'Wanakaview', wo der Ausblick über den See fantastisch ist, aber ein scharfer Wind bläst.
Gut durchlüftet geht es zurück, unter die Dusche und beim gemeinsamen Abendessen stoßen wir mit Cidre auf die gelungene Tour an.

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Kultur, Kulinarisches, 'Kohle': Monatsrückblick III


Aotearoa - Land der langen weißen Wolke - nennen die Maori ihr Land. Sie leben fast ausschließlich auf der Nordinsel um Rotorua und sind bestrebt ihre Rechte zurückzugewinnen, die sie im 18. Jahrhundert durch die üblichen Tricks der Engländer vertraglich komplett abgetreten hatten (Vertrag auf Englisch - falsche mündliche Maoriübersetzung).
Obwohl es in den Schulen heute neben Englisch wieder Unterricht auch in Maori für alle kleinen 'Kiwis' gibt, ist das Ganze eher eine Farce und entspricht der 'political corectness' um   Konflikten vorzubeugen. Auf der Nordinsel lebende Neuseeländer räumen ein, dass sie befürchten, die komplette Nordinsel könne rechtlich den Maori wieder zugesprochen werden  - sie bangen um ihren Besitz.


Maori, die mir begegnet sind, waren entweder im Tourismus beschäftigt oder abgerissene düstere Gestalten im Straßenbild. Auf der Südinsel sind sie nicht vorhanden.

 

In Auckland leben extrem viele Asiaten und haben glücklicherweise die Restaurantszene unter sich aufgeteilt - Neuseeländisch Kulinarisches gibt es nicht. Es gibt englische Fish'n Chips, Burger, ungewürzte Schnellgerichte und Sandwishes aller Art und eben Asiatisches, wie Sushi, Indisch, Thai oder Chinesisch. Das maorische Hangi - Süßkartoffeln,Gemüse und Fleisch in Bananenblätter gewickelt und im Erdofen gekocht ist aus hygienischen Gründen nicht mehr erlaubt und soll auch nicht sehr schmackhaft sein.
Der 'Haka'-Tanz ist tatsächlich nicht nur ein Kriegstanz, sondern symbolisiert auch das Menschenfressen. Zungerausstrecken, Augenrollen und Bauch streichen bedeuten: Erwisch ich dich, dann fress ich dich !



Obwohl die Rinder im Vormarsch sind, gibt es noch immer viele Schafe !
Neuseeland ist eine Insel - viel Wasser - viel Wind - viel Regen - viel Sonne, die mittags im Norden steht - und vor allem viele Superlative ! Da die Leute hier von der Welt nicht viel mitkriegen, halten sie sich in vielem für die Größten. 'Megastädte' - wie Auckland oder Wellington bieten zwar Metropolenpreise, aber kein ebensolches Flair. Neben dem fleißigen Export von Agrargütern zählt in Neuseeland der Tourismus zur Haupteinnahmequelle.
Frau hat nicht nur den weltweit höchsten 7-Meter-Wasserfall im weltweit kürzesten Flussabschnitt geraftet; frau kann hier auch den höchsten Bungeejump, die längste Swing, den geilsten Skydive, den hippsten Helihike, das coolste Abseiling, das tiefste Caving und das beste Scubadiving der Welt buchen.

Highlightbooking all over

In Wellington, wo 'Herr der Ringe' gedreht wurde, sieht frau die Filmstudios mit der größten Outdoor-Greenscreen, jede Menge Plastikorks in der 'Wetacave' und schwedische Mädels sind bereit 120.-NLD zu zahlen, um Hobbitland zu besuchen, wo die Haustürkulissen des Hobbitfilms zu bewundern sind.
Die Menschen sind insgesamt freundlich bis übertrieben begeistert - zumindest im Tourismus ; )


Folgende Begrüßungen im Laden sind normal:
"Hey, Sweetie, what can I do for you ? "  "Hi, what's up - how are you doing ?"  "Hi, Dear, nice to meet you. Do you need some help ?"

Dem entgegengesetzt sind oft die schriftsprachlichen Anweisungen; der Ton ist rüde bis barsch. Hier eine kleine Sammlung:
'Children have to be supervised by parents all the time. Don't leave the track. '
'Keep dog on lead or pay 150.- NLD in case of not keeping the rule.'
'Check out-time 10.00 h - no arguments - no discussion ! We are not responsible to wake you up - you are responsible to check out in time ! After 10.00 h no key refound !'
'Alcohol is strictly prohibited to bring to the hostel. If you want to have a drink,  see us in the bar.'

Dosenrecycling im Museum



Das Land ist überall sauber und recyclingbemüht - die superlativen Sicherheitsbestimmungen wirken allerdings bevormundend. Das hat vermutlich zwei Gründe: 1. Bei Unfällen übernimmt Neuseeland die Rettungskosten - also darf es keine geben. 2. Für 'Guided tours' gibt es mehr Geld, als ohne - also ran an die Kundschaft.

Dass die 'Kohle' immer stimmen muss und vor allem Lebensmittel echt teuer sind, habe ich, glaube ich, schon erwähnt. Hier ein paar Preisbeispiele:
Eine Tasse Kaffee, ein Bier im Supermarkt, ein Sandwich, 250 gr Yoghurt: Je ab 4,50 NLD
Fish'n Chips, 2 Bällchen Eis, ein Hamburger: Je ab 6,50 NLD
Eine Flasche billigster Wein (Südafrika), 150 gr Käse, 200 gr Bacon: Je ab 8,50 NLD



FAZIT: Neuseeland ist 'einzigartig'  ; ) upsidedown - kleinkariert - bevormundend, teuer und für Einzelreisende ohne Auto schwierig zu bereisen ! Die Landschaften sind schön, aber - bisher zumindest - weniger einzigartig, als gedacht.

Der Grund, warum Bungeejumping hier so beliebt ist, liegt vermutlich darin, dass der Kiwi am Seil hängend, endlich mal die Welt richtig herum sieht !


Und hier die TOP-Five, woran frau erkennen kann, dass sie in Neuseeland ist:
1. Überall Werbung im Stil der 50er Jahre !








2. Internet kostet überall Geld - Free WiFi gibt es bestenfalls im Café bei Bestellung für 60   Minuten !
3. Gibt es in einem Ort nichts zu sehen, wird eben etwas erfunden: So gibt es in Taihape den Gummistiefelweitwurfwettbewerb; ein Karotten-Village, einen Ort mit einem See in dessen Mitte sich eine Insel mit wiederum einem See befindet und vieles mehr.
4. Am Kinderspielplatz gibt es 'Nailpolishing' für kleine Mädchen - eine Dame mit pinkfarbener Shärpe richtet den Kleinen für ein paar Dollar die Prinzessinnennägelchen her !
5. Neben der goldenen und grünen Kiwi (Frucht) gibt es den Kiwi (Neuseeländer), den braunen und graugesprenkelten großen und kleinen Kiwi (Vogel) und den schwarzen Kiwi (Gewittersturm am Milfordsound).



Und nun der Knaller zum Raten: Eine dieser Infos ist falsch ... - welche ? Viel Spaß beim Herausfinden !

Abel Tasman Nationalpark: Kayakfahren und Wandern

Im Nationalpark hält der Straybus in Marahau, einem Nichts an Minivillage, das nur aus verschiedenen Tourenunternehmern und einem Campground auf einer Farm besteht.
Wir kommen in kleinen Hütten unter, die allerdings mit hübschen sauberen Betten ausgestattet sind; abends gibt es von Rob, dem Busfahrer, gekochtes 'Thai-Hähnchen', das natürlich völlig ungewürzt daherkommt und einfach Reis mit Hühnerfleisch und Gemüse ist. Am nächsten Tag ist das Wetter herrlich und ich freue mich auf die Kayaktour mit anschließendem 12 km-Rückmarsch. Das tolle ist, ich kann mir dann Zeit lassen, einen Abstecher zum 'Cleopatrapool' machen und erst bei Dämmerung zurück sein - aber wieder einmal kommt es anders.

 

Morgens werden wir vom Kayakfuzzi mit den Worten losgeschickt: 'There is the trail; you only have to follow the signs. Make shure, that you are latest at 12.30 h in 'Watering Cove'."
Rückwärts sollen wir dann paddeln, aber schon um 16.00 h zurück sein. Scheiße - ich bin im Urlaub nicht auf der Flucht; aber wieder einmal habe ich keine Wahl.

 
Meine drei Mitläufer sind weder an Natur, noch Bildern großartig interessiert ... - will ich Strandabstecher oder Ausguckabstecher machen, bin ich bloß am Joggen und fühle mich ständig in Hetze; die Cleopatrapools kann ich natürlich abschreiben. Gegen 12.15 h erreichen wir die entscheidende Bucht und ich werde erstmal meinen Unmut los - der Bootsführer sagt,  es sei  Sache des Busfahrers uns richtig zu informieren ... - die Situation ist nicht zu ändern, also esse ich erstmal den leckeren Lunch, der zur Buchung gehört und gegen 13.30 h geht es los:



Ich sitze vorne im Kayak des 'Guides' - vier Mitpaddler teilen sich zwei weitere Boote. Das Paddeln macht Spaß und ist auch auf dem Meer leichter, als gedacht, da das Wasser nicht nur türkisgrün, sondern auch strömungsarm ist. Wir paddeln links um 'Adele Island' herum und sehem vereinzelt Robben und jede Menge Kormorane; leider keine Delfine.




Ein Aussteigstopp am 'Appletree-Beach' und weiter geht es zurück nach Marahau, wo wir pünktlich gegen 16.00 h eintreffen - volle drei Stunden bis zur Dämmerung verschenkt !

 

Ich möchte endlich am Tinlinebeach den exponierten Fels mit Baum anschauen, an dem ich morgens vorbeirennen musste, weil er nicht direkt am Trail liegt und beim Rückpaddeln dort Ebbe war. Also nach heißer Dusche und Umziehen gleich wieder los. Vierzig Minuten lang muss ich nochmal laufen, dann ist erstmal die Sonne weg. Zum Glück kommt sie wieder raus und bietet mir grandioses Fotolicht für das Baummotiv.

 

Ich sitze erstmal einfach da, schnaufe tief durch und genieße den Anblick und die Einsamkeit. Volle eineinhalb Stunden lasse ich mir nun Zeit durchs Watt zurückzulaufen und komme mit einem herrlichen rosa Abendschimmer gegen 19.00 h zurück.

 

Letztendlich ist es noch ein gelungener Tag, aber für einen 'Perfect day' eben doch das falsche 'Timeing'. Auf dem Rückweg sehe ich noch mehrfach die merkwürdigen blaugrauen Rebhuhnvögel, die hier überall durch die Büsche hopsen.




Am nächsten Morgen beim Zahlen im Kayakladen räumt der Chef dann ein, er habe abends dem Busfahrer noch die ursprüngliche Reihenfolge benannt und morgens aus 'organisatorischen Gründen' spontan umentschieden - na toll - den Kunden braucht man da nicht fragen; der darf Schlucken und Zahlen ...
Die Weiterfahrt startet bei gutem Wetter aber sobald wir die Westküste erreichen, setzt der hier allgegenwärtige Regen ein. Wir legen vier Stopps von oft mehr als 30 Minuten ein:
Kaffee - Scheibe säubern - 'lunch' am See unter Horden von Sandfliegen - einkaufen in Greymouth - bis wir endlich an den 'Pancakerocks' sind, regnet es und mit zwei anderen bin ich die Einzige, die den Bus verlässt, um sich den felsigen Strandabschnitt anzuschauen - jeder, wie er mag.




Erst gegen 17.30 h erreichen wir das 'Teneka Retreat' und schleppen unseren Kram durch den Regen in 10-Betten-Lodges mitten im Regenwald.
Nach einem Kartoffel-Karottensüppchen mache ich vorm Dunkelwerden noch einen Spaziergang zum Strand: Toller Regenwald, der seinem Namen alle Ehre macht, ein wilder umtoster Felsstrand mit Wasserfall ... - und Regen satt ! 


Auf dem Rückweg verlaufe ich mich fast und schaffe es gerade noch vor Dunkelwerden und dem nächsten heftigen Sturzregen zurück. Es regnet die ganze Nacht und den folgenden Morgen so heftig, dass ich von einem weiteren Strandspaziergang absehe, um nicht klatschnass im Bus zu sitzen. Erst gegen 11.30 h geht es weiter zum Franz-Josef-Glacier.